Der Rekordchampion Matthias Kahle will die rund 200.000 Zuschauer des deutschen WM-Laufs mit spektakulären Drifteinlagen begeistern. Akrobatik zwischen Weinreben und Hinkelsteinen: Während die Piloten aus der Rallye-Weltmeisterschaft bei der ADAC Rallye Deutschland auf jede Zehntelsekunde achten und dabei eine besonders schnelle, saubere Linie wählen müssen, kann Matthias Kahle seinen Skoda 130 RS ohne Rücksicht auf Verluste um die Kurven schwingen.

Der siebenfache Deutsche Rallye-Meister ist einer von 45 Teilnehmern der "Classic"-Gruppe, die außerhalb des Wettbewerbs über die Prüfungen fahren. Kahle kann sich also voll und ganz darauf konzentrieren, möglichst schöne Drifts auf den Asphalt der Mosel-Weinberge oder den Beton der Panzerplatte zu zaubern.

"Wir waren im vergangenen Jahr schon bei der ‚Deutschland' am Start und die Resonanz seitens der Fans war so überwältigend, dass wir einfach wiederkommen mussten", erklärt Matthias Kahle. "Unser Skoda hat zwar nur 130 PS. Wir sind deswegen nicht so schnell, aber wenn es ums Driften geht, brauchen wir uns sicher nicht zu verstecken. Besonders der Classic-Marathon auf der berühmten Panzerplatte wird ein echtes Highlight."

Kahle im historischen Skoda 130 RS, Foto: Kahle Motorsport
Kahle im historischen Skoda 130 RS, Foto: Kahle Motorsport

Im Feld der historischen Fahrzeuge, bei denen es sich entweder um originale Werkswagen von früher oder um originalgetreue Nachbauten handelt, trifft der 1977 gebaute Skoda übrigens auf viele namhafte Autos der Rallyegeschichte. Legenden wie die Alpine A110, der Lancia Stratos, Ford Escort, Audi Quattro oder Lancia Delta Integrale haben den Rallyesport in den vergangenen Jahrzehnten geprägt. Matthias Kahle reiht sich als einziger namhafter Fahrer ganz am Ende des Feldes ein und hat ein Auto vor sich, das er selbst nur allzu gut kennt: ein Toyota Corolla WRC - jenes Fahrzeug, mit dem er vor 15 Jahren den Gesamtsieg bei der ADAC Rallye Deutschland errungen hat.

Kahle wird genau wie die anderen Classic-Teilnehmer alle Wertungsprüfungen am Freitag und Samstag zwischen den beiden Durchgängen des WM-Feldes in Angriff nehmen. Am Sonntag steht dann zum Abschluss noch die Überfahrt der Zielrampe vor der Porta Nigra in Trier auf dem Programm.