Das Race of Champions - seit es das Event gibt, steht eher der Spaß als der wirkliche Wettbewerb bei den Fahrern im Vordergrund. So mag zwar der eine oder andere beklagen, dass auf Mickey-Maus-Kursen in einem Stadion in KO-System niemals der beste Autofahrer der Welt gekürt werden könne, doch das System ist so schon okay. Schließlich steht vor allem der Spaß im Vordergrund, was die spontane Party in der Nacht auf Sonntag auch zeigte.

Der Nationencup war wieder einmal eine deutsche Angelegenheit, zum sechsten Mal in Folge blieben Sebastian Vettel und Michael Schumacher ungeschlagen. In alter Tradition blieben sie dann auch im Einzel sieglos. Romain Grosjean hat eine erstaunliche Steigerung gegenüber dem Vortag hingelegt und siegte dann, wenn es drauf ankam, nachdem er im Vorlauf noch gegen schumacher den Kürzeren gezogen hatte. Grosjean hatte einen speziellen Fahrstil entwickelt und machte immer wieder in der langen Linkskurve nach Start/Ziel Boden gut. Der Sieg war verdient.

Andy Priaulx crashte wegen eines hängen gebliebenen Gaspedals, Foto: Race of Champions
Andy Priaulx crashte wegen eines hängen gebliebenen Gaspedals, Foto: Race of Champions

Die spektakulärste Szene des Wochenendes ging auf das Konto von Andy Priaulx - oder Lamborghini, wenn man möchte. Beim Gallardo Supertrofeo blieb das Gaspedal hängen - ein werbetechnisches Debakel für den Sportwagenhersteller aus St. Agatha. Dafür sorgten Michael Schumacher und Sebastian Vettel für einen Lacher, als sie nach dem Triumph beim Nationencup TV-Moderatorin Andrea Kaiser vor laufender Kamera mit Champagner bespritzen, nachdem diese sich zu nahe ans Podest gewagt hatte.

Verdient hätte das Event definitiv mehr Zuschauer vor Ort. Zwar füllte sich das Rajamangala-Nationalstadion gegen Ende doch noch sichtlich, aber viele Läufe fanden fast vor einer Geisterkulisse statt. Weil Thailand motorsporttechnisch nicht als Entwicklungsland gilt, ist das umso enttäuschender. Da halfen auch die Showeinlagen zwischen den Rennen und einige Siege der Lokalmatadoren nicht weiter.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Ja, es war ein schönes Event für diejenigen, die vor Ort waren. Mehr Zuschauer hätten dem Ganzen gut getan. Was jedoch Sat.1 mit der TV-Übertragung ablieferte, ging gar nicht: Da wurden Interviews mit Fußballtrainern geführt, während Rennen liefen, ein Drittel der Rennen wegen bis zu zehn (!) Minuten langer Werbespots gar nicht erst gezeigt und einen Überblick, wer in welcher Gruppe die Nase vorn hatte, gab es für den Zuschauer auch nicht. Bitte stellt entweder fachkundiges Personal ein oder gebt die Übertragung zurück an Eurosport, da sitzen wenigstens Racer!