Etwas schlechtere Gripverhältnisse als am Samstag empfingen die Piloten des Race of Champions. Die Vorrunde der Gruppen A und B (beide ohne deutsche Beteiligung) brachte eine Überraschung mit sich: Ho-Pin Tung qualifizierte sich für das Viertelfinale und schickte Andy Priaulx nach Hause. Tom Kristensen schaffte ebenfalls den Einzug, verlor aber das direkte Duell gegen den Chinesen. In der Gruppe A hatte der amtierende Champion Sebastien Ogier keine Probleme und gewann alle seine Läufe. Neben ihm zog David Coulthard ins Viertelfinale ein. Priaulx hatte aufgrund eines Defekts einen spektkulären Unfall, bei dem aber niemand verletzt wurde.

Die Duelle im Einzelnen

Keine Mühe hatte Ogier mit Benito Guerra. Er konnte den Meister der Produktionswagen-Weltmeisterschaft um etwa eine Sekunde distanzieren. Im Kampf der Tourenwagenmeisterschaften behielt die DTM gegen die V8 Supercars die Nase vorn: David Coulthard ließ im Kampf gegen Jamie nichts anbrennen und besiegte den Australier ebenfalls mit etwa einer Sekunde Vorsprung. Nach ihren beiden Auftaktsiegen musste einer von beiden einen Rückschlag im nächsten direkten Vergleich einstecken, denn Coulthard und Ogier standen sich gegenüber. Es war Sebastien Ogier, der sich im VW Scirocco gegen den Schotten durchsetzte.

Ein hängendes Gaspedal am Lamborghini Gallardo sorgte für einen spektakulären Unfall, Foto: Race of Champions
Ein hängendes Gaspedal am Lamborghini Gallardo sorgte für einen spektakulären Unfall, Foto: Race of Champions

Whincup rehabilitierte sich im Duell gegen Benito Guerra im Toyota GT86. Da der Mexikaner die Schikane vor der Brücke abräumte, wurde er mit 5 Strafsekunden belegt. Damit waren seine Hoffnungen, noch den Sprung ins Viertelfinale zu schaffen, dahin. Auch gegen Coulthard wollte es für Guerra nicht klappen, der Schotte schickte den Rallyepiloten endgültig nach Hause. Eine nahezu unmögliche Aufgabe hatte nun Jamie Whincup zu bewerkstelligen: Gegen den amtierenden Meister Sebastien Ogier musste ein Sieg im KTM X-Bow her. Der Meister der V8 Supercars gab alles, war mehrfach über dem Limit, driftete leicht von der Strecke und hatte am Ende drei Sekunden Rückstand.

Ho-Pin Tung überrascht

Tom Kristensen konnte direkt zu Beginn einen Sieg verbuchen, der jedoch ungewöhnlich knapp ausfiel. Der thailändische Tourenwagenpilot Nattavude Charoensukhawatana kam recht dicht an den siebenfachen Le-Mans-Sieger heran, musste sich dann aber doch knapp geschlagen geben. Ein ganz enges Rennen lieferten sich im Audi R8 LMS Tom Kristensen und Ho-Pin Tung. Der Chinese verkaufte seine Haut enorm teuer, entledigte sich zwischendurch sogar seiner Nationalflagge, die am Auto wedelt und besiegte den Dänen in dessen Audi-Wohnzimmer. Eine schallende Ohrfeige für den früheren DTM-Piloten.

Einen dicken Fehler leistete sich wie schon am Vortag Priaulx, der sich im Duell mit Charoensukhawatana einen folgenschweren Quersteher leistete, obwohl er schon die Führung nach dem Start innehatte. Der Thailänder holte einen viel umjubelten Sieg, musste sich aber gegen Ho-Pin Tung im Lamborghini Gallardo geschlagen geben. Charoensukhawatana war damit draußen. Priaulx wiederum ließ es danach richtig krachen: Er schlug mit dem Lamborghini Gallardo vehement in die Begrenzung ein, die die Fahrbahnen trennt. Grund für den Crash war ein hängen gebliebenes Gaspedal; damit war Kristensen kampflos weiter.

Im Viertelfinale trifft David Coulthard auf Ho-Pin Tung und Tom Kristensen auf Sebastien Ogier, eine Wiederholung des Endlaufs von 2011.