Wie so oft im Motorsport lagen an diesem Wochenende in der ADAC PROCAR, der Deutschen Tourenwagen Challenge des DMSB, Freud und Leid eng zusammen. So jubelte Lennart Marioneck über den Gewinn der Vize-Meisterschaft in der Division 2 hinter Guido Thierfelder, während Nils Mierschke wegen eines technischen Problems nur einen Punkt holte und auf Gesamtrang vier abrutschte. Ralf Glatzel wurde Dritter in der Meisterschaft, auch wenn seine Rennen von einem Getriebeschaden überschattet wurden. In der Division 1 ist Jens Weimann Meister, gefolgt von Paul Green und Johannes Leidinger.

Division 1

Da bereits das Qualifying spannende Rennen versprach, waren die Erwartungen hoch. Viele Entscheidungen standen noch aus. In der Division 1 sorgte zunächst Paul Green für eine Überraschung und setzte sich an die Spitze. Doch er konnte dem Druck von Weimann und Leidinger nicht lange Stand halten. Die Technik zwang ihn zudem zu einem Boxenstopp. Den dritten Platz erbte Peter Rikli, der aber mit deutlich nachlassenden Bremsen kämpfte und so kampflos die beiden vor ihm fahrenden BMWs ziehen lassen musste. "Mehr ging leider nicht. Aber was die beiden da vor mir abgeliefert waren, da war ich ganz froh, dass ich mich wegen der Bremsen etwas zurückhalten musste."

Im zweiten Rennen hatte Markus Huggler seinen großen Auftritt. Lange Zeit fuhr er an zweiter Stelle hinter Jens Weimann und wehrte sich sowohl gegen die Attacken von Leidinger als auch von Rikli. Nachdem sich bei Rikli wieder die Bremsen bemerkbar machten, war es nur noch Leidinger, der Huggler angriff. In Runde 5 hielt er Leidingers Versuchen nicht mehr Stand und ließ den Saarländer ziehen, der sich auch sofort an den führenden Weimann hing. In der letzten Runde wollte Leidinger es noch einmal wissen. Kurzzeitig ging er an Weimann vorbei, doch der konterte erneut und ging knapp vor Leidinger über die Ziellinie. "Diese letzten Rennen hatten es in sich. Wir hatten tolle Rennen und ich hatte richtig viel Spaß. So kann es in der nächsten Saison weitergehen", fasste der Meister der Division 1 zusammen.

Division 2

In der Division 2 ging es wie so oft noch enger zu. Guido Thierfelder fuhr zwar souverän seinem zwölften Saisonsieg entgegen, doch hinter ihm spielten sich kleine Dramen ab. Nils Mierschke, der eigentlich auf Vizemeister-Kurs war, fiel zurück, da sein Motor ab 6500 Umdrehungen kein Gas mehr annahm. Ohne Gegenwehr musste er seine Konkurrenten ziehen lassen. Sehenswerte Zweikämpfe lieferten sich dann Kevin Krammes und Ralf Glatzel, nachdem Neu-Einsteiger Andreas Rinke sich an beiden vorbei geschoben hatte. Das Duell entschied Glatzel für sich und wurde hinter Thierfelder und Rinke Dritter, womit für den Königsbronner - auch bedingt durch den Ausfall von Mierschke - der zweite Platz in der Meisterschaft in greifbare Nähe rückte.

Das zweite Rennen begeisterte durch ebenso viele Zweikämpfe. Nach einer leichten Kollision von Thierfelder und Marioneck gleich in den ersten Runden, die mit einer Verwarnung für Thierfelder endete, lag Glatzel auf aussichtsvoller Position hinter Andreas Rinke, Guido Thierfelder und Lennart Marioneck. In der dritten Runde kämpfte sich der Argentinier Wilson Borgnino auf den dritten Platz nach vorne an Andreas Rinke vorbei und Guido Thierfelder fuhr durch die Box, da er fälschlicherweise dachte, von der Rennleitung so bestraft worden zu sein. Damit führte nun Lennart Marioneck das Feld vor Andreas Rinke und Wilson Borgnino. Nils Mierschke war zu diesem Zeitpunkt bereits zurückgefallen, hatte wieder mit dem gleichen Problem zu kämpfen und verlor so seinen zweiten Platz in der Meisterschaft.

Auch Ralf Glatzel erlebte einen der schwarzen Momente im Motorsport. Das Getriebe quittierte seinen Dienst, so dass er ausrollte und das Rennen nicht beenden konnte. Lennart Marioneck gewann nach seiner fulminanten Aufholjagd von Platz fünf aus das Rennen und durfte sich neben dem Sieg dann auch über den Vizetitel in der Division 2 freuen. Der dritte Platz in der Meisterschaft ging an Ralf Glatzel, der zwar die gleiche Punktzahl wie Marioneck erreicht, aber weniger Siege vorzuweisen hat. "Es war ein wahnsinnig spannendes Rennen und ich bin froh, dass alles so gut geklappt hat. Ich habe an diesem Wochenende noch keine problemfreie Runde auf der Strecke absolviert, umso mehr freue ich mich über diesen Erfolg. Meine Gratulation geht auch an Guido Thierfelder, der in dieser Saison verdient den Meistertitel in der Division 2 eingefahren hat" , fasste Marioneck zusammen.