Perfektes Motorsportwetter und dementsprechend gut gefüllte Zuschauerbereiche erwarteten die Fahrer zum VLN Saisonhöhepunkt auf dem Nürburgring. Das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen versprach schon im Vorfeld Motorsport vom Feinsten. Für das Motec Wheels Team wurde es, nach der Ausfallorgie im letzten Lauf, ein perfektes Rennen: Alle drei Fahrzeuge platzierten sich unter den ersten Vier der Klasse V5.

Für Chris Breunig und seine Crew gab es nach dem RCM DMV Grenzlandrennen viel zu tun. Die beiden BMW Z4 und auch der M3 waren erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Doch zum 6h-Rennen präsentierte sich das Team wieder in der gewohnten Form. In der ersten Trainingsrunde dann gleich eine Schrecksekunde für die Startnummer 444. Teamchef Matthias Unger (Heusenstamm) berichtete: "Ich fuhr im Windschatten eines Konkurrenten, als dieser abrupt ausscherte. Als ich das Stück Holz auf der Strecke sah, war es auch schon zu spät." Für den BMW Z4 gab es kein Ausweichen mehr. Mit starken Vibrationen an der Vorderachse musste Unger die Box ansteuern. Hier wurden die Räder gewechselt, Norbert Fischer (Köln) übernahm den Wagen und fuhr gewohnt zuverlässig seine Pflichtrunden. Als Dritter des schnellen Trios ging Daniel Zils (Bendorf) auf die Strecke und sicherte seinem Team in der letzten Trainingsrunde mit 9:30,139 Minuten erneut die Pole-Position.

Matthias Unger war zufrieden. Bis zum Start schraubte sein Team an dem schnellen Z4, checkte noch einmal alle wichtigen Funktionen. Erst dann, unmittelbar bevor die Boxenampel auf "Rot" sprang, fuhr der Teamchef die "444" in die Startvoraufstellung. Inzwischen waren einige dunkle Wolken am Himmel aufgetaucht, aber die Strecke war absolut trocken - optimale Bedingungen. Nach der Einführungsrunde gab Matthias Unger am Start mächtig Gas und verteidigte die Pole-Position erfolgreich. "Als mir meine Crew aber über Funk mitteilte, dass unser Hauptkonkurrent bereits vor dem Start ausgefallen war, habe ich etwas Dampf herausgenommen", berichtete er später an der Box.

Ohne Probleme und ohne Druck zu spüren, fuhr er seinen Stint zu Ende: "Es war ein total entspanntes Fahren. Alles hat tadellos funktioniert." Mit neuen Reifen und vollgetankt ging nun Daniel Zils auf die Strecke, um gleich in seiner zweiten Runde mit 9:37,258 Minuten die Tagesbestzeit der Klasse V5 in den Asphalt zu brennen. In der Folge lies aber auch er es ruhiger angehen, lag doch die "444" zu diesem Zeitpunkt schon weit vor der Konkurrenz.

Halbzeit! Zur Rennmitte belegten die drei Fahrzeuge des MOTEC Wheels Team P1 (444), P2 (446) und P3 (445) - ein optimales Zwischenergebnis. Etwa zur gleichen Zeit übernahm Norbert Fischer den schnellen Z4. Auch er hatte keine Probleme, die Führung zu halten, obwohl er über eine Begegnung der besonderen Art im Streckenabschitt Aremberg berichten konnte: "Ein Kollege aus einer anderen Klasse kam am Schwedenkreuz nicht an mir vorbei, verbremste sich dann vehement und nutzte mich vor der Kurve noch als Bremsblock." Trotz der Berührung konnte der Kölner seine Erfolgsfahrt ungehindert fortsetzen.

Zum letzten Stint sollte Daniel Zils noch einmal auf die Strecke, doch der turnusgemäße Boxenstopp verlief anders als geplant. Ein Team aus der Nachbarbox blockierte die eigene Zapfsäule und auch die nächste Tankgelegenheit war bereits besetzt. Kurzerhand wurde Norbert Fischer "umgeleitet", der Stopp inklusive Tanken und Fahrerwechsel drei Boxen weiter vollzogen. Ohne größeren Zeitverlust nahm Zils das Rennen wieder auf. Auch einige Regentropfen in der letzten halben Rennstunde konnten den zweiten Klassensieg des Motec Wheels Teams in dieser Saison nicht mehr verhindern.

Mit über einer Runde Vorsprung erreichte der BMW Z4 mit der Startnummer 444 nach sechs Stunden das Ziel., Foto: Motec
Mit über einer Runde Vorsprung erreichte der BMW Z4 mit der Startnummer 444 nach sechs Stunden das Ziel., Foto: Motec

Mit über einer Runde Vorsprung erreichte der BMW Z4 mit der Startnummer 444 nach sechs Stunden das Ziel. "Ich bin überglücklich", gab Matthias Unger zu Protokoll. "Wir haben eine tolle Teamleistung gezeigt. Jeder Einzelne hat sein Bestes gegeben." Auch die beiden anderen Fahrzeuge des Teams sahen das Ziel in Wertung, mussten aber während des Rennens außerplanmäßig die Box aufsuchen. Der BMW M3 mit der Startnummer 446 (Joe Kramer - Hamburg, Christian Büllesbach - Königswinter, Torsten Kratz - Mönchengladbach und Manfred Anspann - München) nahm nach einer Trainingsbestzeit von 9:36,606 das Rennen vom dritten Startplatz auf. In der zweiten Rennhälfte bedrängte ein Konkurrent Tosten Kratz recht unfair. Dabei wurde die rechte Seite leicht onduliert, der vordere Querlenker und die Spurstange in Mitleidenschaft gezogen. Durch die notwendige Reparatur verlor das Team über 10 Minuten. Am Ende reichte es dennoch für den guten dritten Platz.

Auch der zweite Motec-Z4 mit den Fahrern Andre Duve (Lohmar), Michael Klotz (Pulheim), Siegbert Nicolaides (Potsdam) und dem Österreicher Christian Drauch blieb von ungeplanten Boxenaufenthalten nicht verschont. Kaum war der BMW M3 mit neuem Querlenker und neuer Spurstange wieder auf der Strecke, nahm die Startnummer 445 den unbeliebten Platz in der Box ein - Ölverlust. Wieder gaben die Mechaniker ihr Bestes, ohne Rücksicht auf Verluste und Brandblasen. Das Abdichten dauerte ebenfalls etwa 10 Minuten, dann war auch der Z4 wieder im Rennen. Im Ziel wurde der Wagen auf P4 abgewinkt.