Die Regentänze haben nichts gebracht. Zwar gibt es eine halbe Stunde vor dem ersten Rennen einen Riesenschauer, aber England 'verwöhnt' uns auch mit einem ekligen Wind und so ist die Strecke innerhalb von Minuten wieder trocken.

Zumindest die Zuschauer freut's und die sind wieder äußerst zahlreich. Alleine Renault hat zum nach ihrer Company benannten 'Renault British Truck GP' 16.000 Gäste dabei. Die erleben ihre Helden mit der Raute auf dem Kühlergrill dann allerdings oftmals im Aus. Die drei Renault-Werkspiloten können an diesem Wochenende nicht wirklich etwas gegen MAN ausrichten.

Für uns gilt: hier in Donington sollte es nochmal aufwärts gehen, denn die Streckencharakteristik kommt unserem Motor entgegen. Daraus wird aber erst mal nichts. Leider kann ich im Zeittraining keine gezeitete Runde fahren und starte beim ersten Rennen des Tages von ganz hinten. Der Grund sind gleich zwei gebrochene Bremsscheiben auf der Hinterachse. Im Fahrerlager waren die noch heil, aber auf dem kurzen Weg zur Voraufstellung fürs Training macht's hinten "knack".

Der Start läuft dann wie immer eigentlich ziemlich gut für mich, allerdings erwischt "es" mich dann sofort in der superschnellen 'Craner Curve'. "Es" ist in dem Fall der giftgrüne Truck eines Engländers, der uns beide in eine Pirouette bei 160 Km/h zwingt. Auch ein Erlebnis. Leider klemmt bei mir kurz der Rückwärtsgang und so dauert es etwas, bis ich wieder in die richtige Richtung stehe. Am Ende wird's ein 16. Rang und damit zumindest eine bessere Startposition im zweiten Rennen.

Ellen Lohr hatte Problem emit Technik und Gegnern, Foto: Ellen Lohr
Ellen Lohr hatte Problem emit Technik und Gegnern, Foto: Ellen Lohr

Der zweite Lauf ist dann recht spektakulär und sorgt auch lange noch nach dem Ende des Rennens für Diskussionen und einbestellte Fahrer bei den Sportkommissaren. Im Stenogramm: Hahn dreht Lacko um, Reinert knallt rein. Am Ende gibt es zwar keine Bestrafungen, aber zumindest die Trucks von Lacko und Reinert sind recht deformiert. Das ist natürlich meine Chance, aus dem ganzen Kuddel-Muddel Vorteile zu ziehen und nachdem ich noch einen Engländer niederkämpfen konnte, befinde ich mich auf Platz 13., als vorne links ein Dämpfer abbricht.

Zwar kämpft sich der Engländer so wieder zurück, aber im Verlauf des Rennens erleidet "Oese" Markus Oestreich einen Motorschaden (hart für's Renault-Publikum) und ich kann den 13. trotz hinterhergeschleiften Dämpfers ins Ziel "tragen". Die Performance unseres Babys erinnert in diesen Runden allerdings eher an einen Rodeoritt. Am Sonntag zwei weitere Chancen in zwei weiteren Rennen, das Ganze vor vollen (Natur)Tribünen, was gibt's Schöneres als Truck Racing?!