2011 feierte der Audi-Kundensport in Bathurst zu Beginn der Saison 2011 einen Doppelsieg. In diesem Jahr will das Team Phoenix Racing mit zwei R8 LMS ebenfalls um den Gesamtsieg kämpfen. Und die beiden Rennfahrzeuge des DTM-Meisterteams aus der Eifel sorgen schon im Vorfeld für viel Aufsehen. Ein Känguru und eine Spinne: Die beiden Audi R8 LMS von Phoenix Racing stehen unverwechselbar für die Natur Australiens. Der schwarze GT3-Rennwagen mit der Startnummer "1" trägt das typische gelbe Straßenschild mit dem australischen Beuteltier auf seinen Flanken. Und die weiße Nummer "2" ist mit der Grafik einer Rotrückenspinne und ihres Netzes besetzt. Das weckt bei Audi-Fans Erinnerungen: Am 31. Dezember 2000 gewannen Dindo Capello und Allan McNish das "Rennen des Jahrtausends" im australischen Adelaide mit einem Audi R8 im inzwischen legendären Krokodil-Design.

Das unterhaltsame Aussehen soll und darf allerdings nicht über ehrgeizige Ambitionen hinwegtäuschen: Zwei prominente Fahrerteams sollen mit Unterstützung von Audi Sport customer racing - der Kundensport-Abteilung von Audi - und Audi Australien erneut um den Gesamtsieg fahren. Wie bereits vor einem Jahr geht es für ein australisches Trio beim Heimspiel um eine große Ehre. Mark Eddy, amtierender australischer GT-Meister mit dem Audi R8 LMS, teilt sich das Cockpit der Startnummer "2" mit der Tourenwagen-Legende Australiens, dem dreimaligen V8-Supercar-Champion Craig Lowndes, und Warren Luff. Lowndes fuhr im Vorjahr im Audi R8 LMS die schnellste Rennrunde, Luff gelang die Bestzeit im Qualifying. Zwei der drei Vorjahressieger, der Deutsche Christopher Mies und Darryl O´Young aus Hongkong, starten mit der Nummer "1". Seine Australien-Premiere erlebt ihr neuer Teamkollege Christer Jöns (Deutschland).

Für Phoenix Racing ist der fünfte Kontinent ebenfalls Neuland, nicht aber das Thema "Langstrecke": Zwei Gesamtsiege bei den 24 Stunden Nürburgring und einer bei den 24 Stunden Spa, dazu viele weitere Podiumsplätze und Klassensiege, bestätigen die Marathon-Qualitäten des deutschen Teams. Zudem kennt die Mannschaft von Ernst Moser als Team der ersten Stunde und langjähriger Partner der quattro GmbH den R8 LMS in- und auswendig. Romolo Liebchen, Leiter von Audi Sport customer racing: "Der australische Markt ist für Audi sehr wichtig. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns sehr, bei diesem bedeutenden Rennen dabei zu sein und unsere Visitenkarte abgeben zu dürfen."

Atemberaubender Kurs: In Bathurst ist für jeden etwas dabei, Foto: V8 Supercars
Atemberaubender Kurs: In Bathurst ist für jeden etwas dabei, Foto: V8 Supercars

Phoenix Racing trifft in Bathurst auf starke Gegner in der GT3-Klasse. Insgesamt sind 33 Fahrzeuge am Start, darunter auch ein Audi R8 LMS von United Autosports. Das anglo-amerikanische Kundensport-Team startet erstmals mit dem gebürtigen Südafrikaner Mark Patterson, dem Franko-Chinesen Alain Li sowie Frank Yu aus Hongkong beim 12-Stunden-Rennen. Für die Fans und die Piloten ist der 6,213 Kilometer lange Kurs am Mount Panorama ein Traum: Die Berg- und Talbahn überwindet 170 Höhenmeter, umfasst 23 Kurven, sorgt mit ungewöhnlichen Radien und eng an der Strecke stehenden Begrenzungsmauern für Hochspannung und gilt als Heimat des australischen Motorsports. Dort findet alljährlich auch das Bathurst-1000-Rennen statt, das Craig Lowndes bereits fünf Mal für sich entschieden hat.

Die Stimmen im Vorfeld:

Ernst Moser (Teamchef):Unser Team ist noch nie in Australien gestartet. Außerdem ist der Februar als erster Rennmonat sehr früh, normalerweise testen wir um diese Zeit lediglich. Eine so spezielle Strecke wie Bathurst legt natürlich den Vergleich zur Nordschleife des Nürburgrings nahe. Bathurst hat große Höhenunterschiede. Der Kurs ist mit seinen eng an der Strecke stehenden Begrenzungsmauern sehr schwierig zu befahren. Da der Audi R8 LMS im Vorjahr einen Doppelsieg gefeiert hat, gibt es natürlich eine gewisse Erwartungshaltung. Mercedes und Ferrari werden harte Konkurrenten für uns sein. Wir dürfen keinen Fehler machen. Die quattro GmbH hat uns bei der Vorbereitung mit ihren Erfahrungen aus dem Vorjahr sehr geholfen. Fünf der sechs Fahrer kennen die Strecke, und wir kennen als Team den Audi R8 LMS sehr gut und sind auch auf der Langstrecke zu Hause. Verstärkung erhalten wir von vier Mitarbeitern aus Australien, die über Mark Eddy zu unserem Team kommen. Ich bin schon sehr gespannt. Abzuwarten bleibt, welche Michelin-Reifenmischungen wir benutzen dürfen.

Mark Eddy:Im Vorjahr gab es einen schönen Kampf zwischen den beiden Audi R8 LMS. Bis zum Schluss war es ein spannendes Rennen. Das Auto war sehr zuverlässig und schnell. Es fühlte sich bei Nässe und auf trockener Strecke gut an und war leicht zu fahren! Wir drei Australier würden nach dem knappen Ausgang im Vorjahr nun gerne einen Platz weiter vorne landen. Aber in diesem Jahr ist die Konkurrenz mit den internationalen Teams und mehr Marken im Feld noch härter.

Christer Jöns:Ich bin stolz, mit Phoenix in einem Audi auf der anderen Seite der Erde zu fahren! Bathurst kenne ich reell noch nicht. Die Strecke ist mir allerdings schon durch die PlayStation bekannt. Seit den ersten virtuellen Runden auf dieser Strecke war ich von Bathurst begeistert. Nun ist es so weit und ich darf mit dem Audi R8 LMS starten, meinem absoluten Favoriten. Ein Traum wird wahr! Der Audi R8 LMS ist nach drei Jahren ausgereift und standfest. Besonders die Kurvendynamik sowie die starke Bremse werden uns auf dieser kurvenreichen Strecke Vorteile verschaffen. Ich bin sehr gespannt auf Australien. Die Vorbereitungen in Sachen Streckenkenntnis durch Onboard-Videos sowie Fitness laufen auf Hochtouren. Hoffentlich gelingt uns bei meinem Einstand die Titelverteidigung.

Craig Lowndes:Ich freue mich schon, mit einem Audi nach Bathurst zurückzukehren und erneut um den Sieg zu kämpfen. Der Kampf mit unseren Teamkollegen vor einem Jahr war fantastisch. Es hat für unsere Fahrermannschaft nur ganz knapp nicht gereicht. Es wird klasse, wieder mit Warren und Mark zu arbeiten. Es hilft sehr, dass wir schon zusammen gefahren sind. Vielleicht sind wir damit ein bisschen weiter als die Konkurrenz. Auf den Audi R8 LMS freue ich mich schon. Das Auto ist wunderbar. Auf einer Strecke wie Bathurst ist es wie geschaffen für die kurvigen Sektionen oben auf dem Berg. Der R8 LMS ist ein gutmütiges Auto. Damit kann man seine Rennabschnitte schonend und konstant absolvieren. Der Wettbewerb wird in diesem Jahr noch viel härter. Aber es ist kein Sprint, man muss am Ende dabei sein. Ich rechne mir gute Chancen aus, dass wir es zu dritt schaffen können.

Warren Luff:In diesem Jahr werden die 12 Stunden Bathurst ein viel härterer Kampf als im Vorjahr. Ich rechne damit, dass wir mit dem Ferrari 458 und dem Mercedes SLS besonders harte Konkurrenten haben werden. Ich erwarte, dass es bis zum Schluss einen spannenden Kampf gibt. Aber mit den stärksten Gegnern rechne ich einmal mehr im eigenen Team. Und ich freue mich schon besonders auf die aktualisierte Version des Audi R8 LMS. Ich bin gespannt, wie sie sich in Bathurst anfühlen wird.

Christopher Mies:Nach dem erfolgreichen Einsatz vor einem Jahr freue ich mich, wieder dabei sein zu dürfen. Bathurst ist immer eine Reise wert, das Land und die Strecke sind einzigartig. Der Audi war letztes Jahr das stärkste Auto im Feld. Die quattro GmbH hat ihn über die Saison weiterentwickelt. Ich glaube, dass wir mit dem Audi R8 LMS und dem Team Phoenix Racing die stärkste Paarung sind. Aber die Gegner sind nicht zu unterschätzen. Die Konkurrenz wird größer und härter. Unsere stärksten Gegner kommen wohl aus den eigenen Reihen - unsere australischen Teamkollegen. Sie waren letztes Jahr eine knappe Sekunde hinter uns im Ziel. Also heißt es, wir müssen zwölf Stunden lang alles geben.

Darryl O´Young:Im Vorjahr hatten wir ein sensationelles Rennen im Kampf mit unseren australischen Teamkollegen. Aber in diesem Jahr kommen weitere Konkurrenten mit verschiedenen Fabrikaten hinzu. Der Audi R8 LMS ist besonders stark in den schnellen Abschnitten auf dem Berg und in den Bremszonen. Auf diesem Kurs kann das Auto seine Stärken gut ausspielen. Der R8 LMS ist angenehm zu fahren, was auf einer so anspruchsvollen Strecke wie am Mount Panorama hilft. Unseren neuen Teamkollegen Christer Jöns traf ich 2011 beim Audi Sport Finale in Deutschland. Die Chemie zwischen uns drei Fahrern hat auf Anhieb gestimmt. Und ich freue mich auf Phoenix Racing. Für die Mannschaft bin ich einmal in der DTM gefahren. Wir haben alle wichtigen Elemente, um erneut um den Sieg zu kämpfen.