Wie im vergangenen Jahr, als das vom US-amerikanischen Künstler Jeff Koons gestaltete BMW M3 GT2 Art Car die Fans am "Circuit de la Sarthe" begeistert hatte, trat BMW Motorsport auch 2011 beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans an. Neben dem Prestige, bei diesem Klassiker um den Sieg zu kämpfen, ging es für das BMW Team Schnitzer auch um ILMC-Punkte. "Le Mans war eines dieser Rennen, in denen wir unser Potenzial nicht zu 100 Prozent ausschöpfen konnten", meint Marquardt.

"Wenn man von der Poleposition in einen solchen Marathon geht, möchte man natürlich auch bis zum Schluss um den Sieg kämpfen. Platz drei war jedoch nach einem turbulenten Rennverlauf ein versöhnliches Ergebnis. Jeder, der in Le Mans nach 24 Stunden auf dem Podium steht, kann stolz auf diese Leistung sein", fuhr er fort. Zwölf Jahre nach dem triumphalen Gesamtsieg mit dem BMW V12 LMR stand BMW Motorsport wieder auf dem Le-Mans-Podium: In der LM GTE Klasse erreichten Priaulx, Dirk Müller und Hand im BMW M3 GT mit der Startnummer 56 den dritten Platz.

Schlussfahrer Hand sah nach 313 packenden Runden und einer Distanz von über 4.200 Kilometern die Zielflagge. Die Fahrer des zweiten BMW M3 GT mit der Nummer 55 - Farfus, Jörg Müller und Werner - verließen die 13,629 Kilometer lange Strecke hingegen mit leeren Händen. 276 Runden hatte das Trio gekämpft und sich nach Zwischenfällen im Klassement immer wieder nach vorn gearbeitet. Knapp zweieinhalb Stunden vor Rennende rollte der BMW M3 GT jedoch auf der fünften Position fahrend ohne Vortrieb in der "Mulsanne"-Kurve aus.

Nur 14 Tage später bestritt die Mannschaft auf der Nürburgring-Nordschleife am 25./26. Juni den nächsten 24-Stunden-Marathon. Marquardt sagt: "Unser vor der Saison gesetztes Ziel war die Siegfähigkeit bei den 24-Stunden-Rennen. Dies wurde erreicht - trotzdem erfordert ein Sieg dann noch Glück und zwischenfallfreie Rennen. Beides war uns in diesem Jahr leider nicht vergönnt. Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring kam einmal mehr einer emotionalen Achterbahnfahrt gleich. Natürlich hätten wir gerne den Vorjahressieg in der Grünen Hölle wiederholt. Aber in einem solchen Rennen muss einfach alles zu 100 Prozent passen, wenn man ganz vorne stehen will. Letztlich hat uns ein Zwischenfall mit dem Nummer 1 BMW M3 GT die entscheidenden Minuten gekostet, die am Ende gefehlt haben. Danach haben die Fahrer und die Teammitglieder gekämpft wie die Löwen - und wurden dafür mit Rang zwei belohnt."

Fehlerfreies Rennen

Die Vorjahressieger Farfus, Jörg Müller, Alzen und Pedro Lamy (PT) wechselten sich am Steuer der Startnummer 1 ab und lagen bei der Zieldurchfahrt 4:23 Minuten hinter dem siegreichen Manthey-Porsche mit der Nummer 18. Bis auf eine Kollision in der 24. Runde und die damit verbundene dreiminütige "Stop-and-Go"-Strafe absolvierte das Quartett ein fehlerfreies Rennen.

Das zweite Auto mit der Startnummer 7, pilotiert von Dirk Müller, Werner und Dirk Adorf, schied nach 139 Runden auf Platz 16 aus. Zuvor hatten ein Defekt am Bremssystem und die notwendigen Reparaturarbeiten den BMW M3 GT schon früh über eine Stunde gekostet. Vom Ende des Feldes arbeitete sich das Fahrertrio bravourös zurück in die Top-20, wurde jedoch für seinen Kampfgeist nicht belohnt.