Christian, nach Le Mans ist es still um Dich und das Aston Martin-Programm geworden. Was ist inzwischen passiert?
Christian Klien: Viel Fehleranalyse im Werk. Die Teamleitung um George Howard-Chappell hat schließlich entschieden, keine Renneinsätze zu Testzwecken mehr zu bestreiten, solange das LMP1-Auto nicht standfest genug ist. Jetzt läuft alles im Windkanal und am Motorenprüfstand und nach der Sommerpause gibt es die nächsten Testfahrten. Man hat in Le Mans nach nur 9 Monaten Entwicklung fast Unmögliches probiert. Manchmal bezahlt man dann halt für den Mut.

Wie behält man da die Motivation?
Christian Klien: Natürlich würde ich lieber alle zwei, drei Wochen im Renncockpit sitzen. Ich bin in Le Mans ja keine einzige Runde zum Fahren gekommen. Aber ich bin zuversichtlich, im Intercontinental Le Mans Cup heuer noch meine Kilometer zu bekommen. Die Saison läuft ja bis Mitte November und bis dahin sollte noch einiges weiter gegangen sein.

Wie sieht eigentlich dein derzeitiges Trainingsprogramm aus?
Christian Klien: Ich sitze mehr auf dem Rennrad als je zuvor, um fit zu bleiben. Diese Woche habe ich gemeinsam mit Olympiasieger Franz Klammer und anderen bekannten Sportlern an der "Tour de Franz" über 104 Kilometer quer durch Kärnten mitgemacht. Dabei haben wir einen Charity_Erlös von 13.000 Euro für krebskranke Kinder "erradelt". Und am Wochenende starte ich gemeinsam mit anderen Sportlern beim HIGHLANDER 2011, Vorarlbergs größtem Radmarathon, der vom Radsportverein Hohenems organisiert wird.

Was steckt hinter dem Start beim Gold Coast 600?
Christian Klien: Die Aussie V8´s sind unheimlich populär. Neben der Formel 1 in Melbourne ist es das zweitgrößte Rennen des Jahres mit 250.000 Zusehern. Der Stadtkurs in Surfers Paradise ist ja ohnehin legendär. Beim Gold Coast 600 bilden immer ein aktueller Fahrer und ein internationaler Gastpilot ein Team. Von Tonio Liuzzi über Mika Salo bis Sebastien Bourdais sind einige alte Bekannte dabei. Mein Start wurde von Prodrive eingefädelt und ich freue mich sehr auf dieses Rennen. Ich bin immer gerne in Australien, schon alleine deswegen, weil ich dort mein Formel 1-Debüt gefeiert habe.