Um 22:40 Uhr erlebte Le Mans den zweiten Schock des Tages. Rund sieben Stunden nach dem schweren Unfall von Allan McNish erwischte es Mike Rockenfeller bei hoher Geschwindigkeit. Der Audi-Pilot kollidierte beim Überrunden mit einem Ferrari der GTE-Amateur-Klasse, schoss ungebremst in die Leitplanke und kam auf der anderen Straßenseite zum Stehen.

Das Auto von Rockenfeller wurde beim Einschlag in die Leitplanke komplett zerstört, immerhin konnte Mike Rockenfeller den Trümmerhaufen aus eigener Kraft verlassen. Trotzdem wurde er mit einem Krankenwagen in das Medical Center transportiert.

"Die letzte Nachricht ist, dass Mike ins Medical Center gebracht wurde und er dort mit den Ärzten gesprochen hat", sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich gegenüber Eurosport. "Wir werden ihn nun ins Krankenhaus bringen, vor einem kompletten Scan können wir keine weiteren Informationen geben."

Rennen noch nicht wieder freigegeben

Von dort gab es wenig später eine erste, vorsichtige Entwarnung. Rockenfeller soll - zumindest äußerlich - nur eine Fleischwunde am rechten Arm davongetragen haben. Weitere Informationen soll eine Computertomographie bringen.

Henri Pescarolo, der in Le Mans seit Jahren selbst Prototypen einsetzt, nahm den betroffenen Ferrari-Piloten in Schutz. "Wenn ein GT-Fahrer die hellen Lichter hinter sich sieht, ist es für ihn gar nicht so einfach. Die Scheinwerfer sind so stark, dass man den Abstand zum Auto kaum einschätzen kann. Im Prototypen muss man deshalb besonders vorsichtig sein."

Das Rennen in Le Mans ist weiterhin hinter den Safety-Cars neutralisiert. Die Rennleitung plant den Neustart des Rennens für 00:15 Uhr.