Die Nacht ist gefährlich. Daran besteht spätestens seit rund einer Stunde kein Zweifel mehr. Nach dem heftigen Unfall von Allan McNish in der Startphase des Klassikers an der Sarthe hat es den zweiten schlimmen Unfall mit Beteiligung eines Audi-Piloten geben. Kurz vor Ende der achten Rennstunde erwischte es Mike Rockenfeller bei einem Unfall kurz vor der Indianapolis-Kurve.

Vor einem Rechtsknick, der mit Vollgas bei fast 300 km/h gefahren wird, wollte Rockenfeller einen langsamen Ferrari der GT-Klasse überrunden. Doch als der italienische Bolide nach innen zog, ging dem DTM-Rennsieger der Platz aus - es kam zum Kontakt und Rockenfeller bog bei voller Geschwindigkeit nach links ab, um nahezu ungebremst in die Streckenbegrenzung zu krachen.

Bei den schlechten Sichtverhältnissen war lange nicht klar, wenn es überhaupt erwischt hat. Der Audi R18 wurde beim Einschlag in seine Einzelteile zerrissen und völlig zerstört. Immerhin konnte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich wenige Minuten später erste Entwarnung geben: "Wir wissen noch nicht was passiert ist, aber Rocky hat das Auto aus eigener Kraft verlassen und sich hinter die Leitplanke gesetzt."

Natürlich wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt, auch medizinische Helfer machten sich sofort auf den Weg zur Unfallstelle. Rockenfeller wurde dann mit dem Krankenwagen in Richtung Medical Center gebracht. Weitere Informationen zu seinem Gesundheitszustand sind bisher nicht bekannt.

Damit ist auch klar, dass Audi im Kampf um den Sieg nur noch ein Eisen im Feuer hat. André Lotterer liegt in der Startnummer 2 deutlich vor den verfolgenden Peugeot in Führung, für ihn hatte die Gelbphase sogar etwas gutes: Die Verfolger aus dem französischen Lager wurden von einem anderen der drei Safety-Cars eingefangen und verloren viel Zeit.

Das alles spielt momentan aber kaum eine Rolle. Wichtig sind nun die Nachrichten, die uns aus dem Medical Center erreichen werden.