Seinen ersten öffentlichen Auftritt absolvierte der Audi R18 TDI in Le Mans mit Bravour. 24.987 Fans erlebten, wie sich das Audi Sport Team Joest am Ostersonntag mit drei Fahrzeugen und allen Fahrern auf das 24-Stunden-Rennen (11./12. Juni) vorbereitete. Der innovative Sportwagen mit seiner ultra-Leichtbau-Technologie markierte beim wieder eingeführten Testtag am Ende die beiden schnellsten Zeiten.

Während die Aussagekraft der Rundenzeiten am Testtag erfahrungsgemäß gering ist, stehen für die Verantwortlichen bei Audi nach acht Stunden sehr viel wichtigere Erkenntnisse im Vordergrund. Der Diesel-Sportwagen war sehr gut für den anspruchsvollen Kurs von Le Mans vorbereitet, alle geplanten Programme wurden absolviert und die zehn Piloten kamen bestens auf der anspruchsvollen Strecke zurecht. Neben den neun Einsatzpiloten kam auch Test- und Reservefahrer Marco Bonanomi zum Einsatz, der zum ersten Mal in Le Mans fuhr.

Kristensen holt Bestzeit

Obwohl sich Audi auf Abstimmungsarbeiten konzentrierte, markierte Tom Kristensen in der Startnummer 3 die schnellste Zeit des Tages. Der achtmalige Le-Mans-Sieger umrundete den Kurs an der Sarthe in 3.27,687 Minuten. Vorjahressieger Mike Rockenfeller benötigte in Startnummer 1 für die 13,629 Kilometer lange Strecke nur 0,128 Sekunden mehr. Weder ein Regenschauer am Vormittag noch ein Dreher des R18 TDI mit der Startnummer 2 beeinträchtigten die Arbeit.

Besonders positiv war die Kooperation mit Reifenpartner Michelin. Tom Kristensen, Allan McNish und Dindo Capello fuhren wertvolle Daten ein. Neben der Abstimmung hatten alle Fahrer ein weiteres gemeinsames Ziel: Audi tritt zum ersten Mal seit 1999 mit einem geschlossenen Auto in Le Mans an. Für die Piloten ging es deshalb auch darum, das Sichtfeld besser kennenzulernen, in realistischen Verkehrssituationen zu fahren und den Fahrerwechsel an der Box zu praktizieren.

Am Ostersonntag bestimmten nicht nur die bevorstehenden 24 Stunden von Le Mans die Gedanken im Audi Sport Team Joest. Jeder der drei Audi R18 TDI trug am Heckflügel zwei Aufkleber, die den Helm von Michele Alboreto stilisieren. Sie erinnern an den früheren Audi-Werksfahrer, dessen Todestag sich am 25. April zum zehnten Mal jährt.

Stimmen nach dem Testtag

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Wir hatten für alle drei Autos ein umfangreiches Testprogramm zurechtgelegt. Die Witterungsbedingungen haben uns erlaubt, die Testprogramme durchzufahren. Wir haben sehr gute Ergebnisse mitgenommen. Ich glaube, dass wir das sehr gut für das Rennen in Le Mans umsetzen können. Es war wichtig, mit dem komplett neuen Auto hier ausführlich zu fahren, bevor das Rennwochenende im Juni kommt."

Tom Kristensen (Audi R18 TDI #3): "Für die gesamte Mannschaft war es perfekt, mit dem neuen Auto den Vortest absolviert zu haben. Ich saß zum ersten Mal seit 2003 wieder in einem Coupé. Die Effizienz und die Arbeit von Audi haben mich sehr beeindruckt. Die Aerodynamik spürt man förmlich, und das Auto fühlt sich sehr komfortabel an. Schon jetzt haben wir viele Informationen gesammelt. Als Fahrer mag ich auch das Sechsganggetriebe besonders gern. Es passt sehr gut zu dem Motor mit seinem kleineren Hubraum."

Allan McNish (Audi R18 TDI #3): "Es gibt keine andere Strecke, auf der man so lange Geraden findet und so viele Geraden in einer Runde. Dazu kommen die extrem schnellen Porsche-Kurven und die Esses. Es war wichtig, den neuen R18 TDI hier kennenzulernen und zu verstehen, wie er auf dieser Strecke reagiert. Wir haben eine gute Basisabstimmung gefunden. Natürlich wird sich die Strecke im Juni noch einmal anders anfühlen. Aber wir haben eine gute Grundlage und viel Vertrauen ins Auto gefunden. Das Chassis ist konstant, die Reifen sind sehr gut. Wir haben unsere Ziele erreicht, aber wir sehen erst im Juni, was die anderen können."

Mike Rockenfeller (Audi R18 TDI #1): "Es ist toll, nach Le Mans zurückzukommen nach dem erfolgreichen vergangenen Jahr. Es ist schön, dass es wieder einen Vortest gab und wir die Möglichkeit hatten, den Audi R18 TDI auszuprobieren. Es geht auch darum, sich als Fahrer wieder an die Strecke zu gewöhnen. Es ist fantastisch, dieses Gefühl zu erleben, durch die schnellen Kurven zu fahren. Für uns war es ein guter Tag. Wir konnten viele Daten mitnehmen. Die werden analysiert, damit wir uns noch verbessern. Dann sollten wir gut vorbereitet sein fürs Rennen."