Nur drei Wochen nachdem beim Klassiker an der Sarthe die Zielflagge gefallen ist, traf sich ein Gremium mit Vertretern verschiedenster Teams und des ACO, um an der Zukunft der Prototypen zu basteln - pikanterweise war auch das Renault F1 Team zugegen.

Obwohl die Regularien für 2011 noch immer nicht endgültig fix sind und neue Technologien wie etwa Hybridantrieb ausgiebig getestet werden müssten, plant der ACO bereits für 2014. Im kommenden Jahr soll die Angleichung zwischen Diesel und Benziner weiter forciert werden, wenn überhaupt noch Selbstzünder an den Start rollen. Zumindest bei Audi plant man Gerüchten zufolge mit einem aufgeladenen Benzinmotor. Während das sportliche Reglement mittlerweile bekannt ist - ein Vortest wird wiedereingeführt und die GT-Klassen zusammengefasst - tappt man auf der technischen Seite angeblich noch etwas im Dunkeln.

Bekannt ist nur, dass sowohl LMP1 als auch LMP2 eingebremst werden und besonders die kleinen Prototypen günstiger werden sollen. Mit Serien- statt Rennmotoren sollen die LMP2 etwa bei 350.000 € liegen. In der höheren Kategorie will man schon 2011 Technologien wie KERS an der Sarthe sehen, die Abgabe der gespeicherten Energie darf dabei auf Geraden den konventionellen Antrieb unterstützend entweder an der Vorder- oder an der Hinterachse erfolgen, ein "Überholknopf" ist verboten.

Dass jetzt schon an das Reglement für 2014 gedacht wird, ist umso bemerkenswerter, der Inhalt noch dazu hochinteressant. Für die vielen Langstreckenfans die sich sehnsüchtig an die goldenen Jahre der Sportwagen-Weltmeisterschaft Ende der 1980er und Anfang der 90er erinnern, könnte es beim 82. 24h-Rennen zu einem Comeback des Gruppe-C-Konzepts kommen.

Wie damals ist geplant, den Herstellern freie Wahl beim Motorenkonzept zu lassen und nur die Summe der Gesamtenergie zu begrenzen, lediglich Turbinen und Sternmotoren sind nicht erlaubt. Weiterhin soll es (anders als damals) eine Mischung aus offenen und geschlossenen LMPs geben und die gewünschte Rundenzeit des ACO, 3:30 Minuten, durch Variation der Energiemenge und Lebenszeitverlängerung der kleineren Reifen eingehalten werden. Natürlich soll auch die Kostenreduzierung der LMP2-Klasse mit Serienmotoren beibehalten werden, Energierückgewinnungssysteme sollen dort nicht gestattet sein.

Zu hoffen bleibt natürlich, dass es wie zu Gruppe-C-Zeiten nicht an Exoten und ausgefallenen Lösungsansätzen mangeln wird, die legendären Mazda 787 mit Wankelmotor und bis zu 400 Stundenkilometer schnelle Porsche 956 sind noch heute Highlights bei jedem Klassikrennen und aus der Siegerliste des 24 Stunden Rennens nicht wegzudenken.

In diese möchte sich möglicherweise Renault zum zweiten Mal nach 1978 eintragen. Neben erwartungsgemäßen Teilnehmern - unter anderem von Audi, Lola und Dunlop - waren auch Vertreter des Renault F1 Teams beim Meeting der "Technical Working Group". Ob es wirklich zu einem Duell mit Peugeot kommen wird, wird sich zeigen, sicherlich wären nicht nur die Franzosen begeistert.