Viel Wartezeit war während des zweiten Moto2-Trainings auf dem Sachsenring angesagt. Der Regen kam und ging, teilweise schlugen Blitze ein und der Fahrbetrieb erlebte Ebbe und Flut. Da die Strecke schnell trocknete, konnte man zwischendurch sogar Slicks riskieren und das war der Zeitpunkt, an dem Pol Espargaro sich mit etwas Risiko die Bestzeit sicherte. Mit seiner Runde in 1:28.258 Minuten war er dann auch gleich um 1,395 Sekunden schneller als Dominique Aegerter. Roberto Rolfo hatte als Dritter bereits mehr als zwei Sekunden auf die Bestzeit eingebüßt.

Die Wertigkeit der Zeiten war also stark begrenzt, vor allem weil die Bedingungen sich innerhalb von wenigen Minuten komplett verändern konnten. So gesehen war Thomas Lüthis siebter Platz ebenso kaum interpretierbar wie der achte Rang von Marc Marquez. Im Endeffekt waren lediglich 16 Piloten innerhalb der 107-Prozent-Grenze, Randy Krummenacher gehörte als 13. noch dazu. Um Regenreifen zu sparen, wurde zudem noch mit Runden gespart.

Also musste Espargaro für weitere Unterhaltung sorgen. So verpasste er kurz nach Beginn eine Kurve und musste durch das Kiesbett räubern, bevor er seine Maschine am dahinterliegenden Asphaltstück noch abfangen und die Absperrungen vermeiden konnte. Elf Minuten vor Ende konnte der Spanier dann noch eine Fitnessübung machen. Seine Maschine hatte gegen Ende der Runde einen Defekt und Espargaro wollte unbedingt an die Box zurückkommen. Also entschied er, das Motorrad das Bergauf-Stück bis zur Boxeneinfahrt zu schieben, wobei er im steilsten Stück Hilfe von einem Fotografen bekam. Die Rückführaktion gelang, danach musste er aber stark durchatmen.