FTR wird wohl nicht am ersten Jahr der Claiming Rule in der MotoGP teilnehmen. Der britische Chassisbauer hat einen Rahmen für den Aprilia RSV4-Superbike-Motor gebaut, doch die Zeit wird zu knapp. Außerdem gibt es zwar viel Interesse, aber keine definitiven Zusagen. Zunächst wollte Fausto Gresini in seinem Team Marco Simoncelli auf einer Werks-Honda ins Rennen schicken und seinen zweiten Fahrer mit einer FTR-Aprilia ausstatten, aber das wollte die HRC nicht.

Für FTR blieb aufgrund der kürze der Zeit nur, das Projekt aufzuschieben. "Wir hatten viele Anfragen für verschiedene Motoren", sagte Firmenchef Steve Bones den Motorcycle News, "aber wir haben einen Vorschlag zusammengepackt, um die Aprilia Superbike-Motoren und -Elektronik zu verwenden. Das ist klar ein starkes Paket in der WSBK und wir fühlten, dass es bereits auf einem hohen Level entwickelt ist. Es drehte sich alles um den Aprilia-Motor, aber die Kosten für den Motor waren sehr hoch, darum mussten wir den Plan mehr oder minder ad acta legen."

Zeit wird knapp

Bones ließ aber einen späteren Einstieg offen. Doch die Zeit wird zu knapp, um den interessierten Teams Testfahrten ab nächstem Februar zu garantieren. Allerdings meint der FTR-Chef auch, dass selbst ein Einstieg 2013 nicht realistisch sei. Die Unsicherheit der Teams ist vor dem ersten CRT-Jahr zu groß. "Die Leute wissen im Moment einfach nicht, wo sie ihr Geld und ihr Vertrauen reinstecken sollen und solange das so ist, wird das Zeitfenster knapper", erklärte der Brite.

Freude bereitet Bones und seiner Firma FTR aber, dass weiter über ihn gesprochen wird. "Es gibt noch immer ein paar Leute, die Interessiert sind, aber aufgrund des Zeitfensters ist es zu spät, das aufzugreifen und neu zu starten", machte er klar.

Weiter im Geschäft

Im Geschäft bleibt FTR dennoch. In der Moto2-Klasse liegt man derzeit auf dem dritten Rang der Hersteller-Wertung, hat aber keine Chancen mehr, weiter nach vorn zu kommen. Suter steht bereits als Hersteller-Weltmeister fest, Rang zwei geht an Kalex.

Trotz beidseitiger Dementis halten sich im Fahrerlager aber die Gerüchte, wonach FTR das Chassis für die aktuelle Ducati Valentino Rossis, jenes aus Aluminium, gebaut habe.