Während die Lage in Japan nach dem schweren Erdbeben und Tsunami aufgrund der sich häufenden atomaren Störfälle immer bedrohlicher wird, hat Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta die Entscheidung über eine Austragung des am 24. April angesetzten Japan Grand Prix vorerst in die Hände der dortigen Verantwortlichen gelegt. Allerdings erklärte der Spanier auch, dass man erst abwarten wolle, wie sich die Dinge in dieser Woche entwickeln, bevor irgendetwas bestimmt wird.

"Ich konnte mit den Leuten an der Strecke sprechen, wo es zum Glück keine Todesfälle unter den Mitarbeitern gab. Sie sagten, es habe nur geringfügige Schäden, Lichtausfälle und kleinere Dinge gegeben", sagte der Dorna-Chef. Das war für ihn vorerst aber einmal nebensächlich. "Uns sorgt weniger der Zustand der Strecke in Bezug auf das Rennen am 24. April als vielmehr der psychologische Zustand des Landes. Wenn sie den Großen Preis durchziehen wollen, werden wir das machen. Wenn sie ihn verschieben wollen, wird er verschoben. Und wenn sie ihn absagen wollen, wird er abgesagt. Japan ist ein wichtiges Land für diese Weltmeisterschaft und wir stehen ihnen in dieser schmerzhaften Zeit bei", betonte Ezpeleta.

Daher wird er auch erst in Japan nachfragen, was die Verantwortlichen tun wollen. Die Entscheidung könnte allerdings von den Umständen selbst getroffen werden. Denn die atomaren Störfälle der vergangenen Tage lagen nicht allzu weit von Motegi weg. Fukushima I ist 124 Kilometer vom Twin Ring entfernt, das ebenfalls angeschlagene Kraftwerk Onagawa liegt 238 Kilometer entfernt und Tokai 2, wo das Kühlsystem ebenfalls Schaden genommen haben soll, ist der Strecke etwa 52 Kilometer nahe.