Teamportrait

Die Geschichte des Pramac Racing Teams, früher bekannt als D'Antin MotoGP, begann in der 250ccm-Klasse der Weltmeisterschaft. Gegründet wurde das Team von dem spanischen Ex-Rennfahrer Luis D'Antin, der 1999 die Piloten Fonsi Nieto und David Garcia mit Yamaha 250 ausrüstete. Nach diesem kurzen Intermezzo stieg D'Antin 2000 mit Norick Abe in die 500ccm-WM auf. Abe siegte in Suzuka, was lange Zeit den einzigen Sieg des Teams darstellte. Für 2001 bekam Abe den Spanier Jose Luis Cardoso als Teamkollegen an die Seite gestellt. Auch 2002 ging D'Antin mit dieser Fahrerpaarung an den Start, die am Jahresende entlassen wurde. 2003 setzte D'Antin erstmals einen Yamaha-Viertakter ein, der von Shinya Nakano pilotiert wurde. Der Japaner konnte zwar in jedem Rennen Punkte holen, scheiterte aber an einem Podestplatz.

Seit der Saison 2004 setzt das Team von D'Antin Ducati-Kundenmaschinen ein. Doch egal, wer als Fahrer eingesetzt wurde, ob Ruben Xaus, Alex Hofmann, Alex Barros, Aleix Espargaro, Loris Capirossi, Ben Spies oder Andrea Iannone: Ein Sieg wurde nicht mehr eingefahren, auch Podestplätze blieben lange Zeit sehr rar gesät. In der Saison 2017 sollen es, wie schon im Vorjahr, Danilo Petrucci und Scott Redding richten. Mit starken Leistungen sicherte sich Petrucci sogar aktuelles Material von Ducati. Während der Italiener mit einer GP17 ausrückte, pilotierte Redding ein Vorjahres-Bike. Den Vorteil des besseren Materials nutzte Petrucci aus. Er beendete vier Rennen in den Top-3.

Zur Saison 2018 erhielt der Italiener mit Jack Miller einen neuen Teamkollegen. Die Hierarchie blieb erhalten: Während Petrucci aktuelles Material bekam und einmal auf das Podest fuhr, musste sich Miller mit einer alten Ducati-Maschine zufriedengeben. 2019 stieß Rookie Francesco Bagnaia zum Team hinzu. Als erfahrenerer Pilot hatte nun Miller die Chance, ein aktuelles Motorrad nutzen zu können. Er wurde viermal Dritter. 2020 blieb das Fahrer-Duo bei Pramac unverändert, erstmals seit 2013 erhielten wieder beide Piloten aktuelles Material. Miller knüpfte ungehindert an die starke Vorjahres-Saison an, er fuhr dreimal auf das Podest, verpasste den Sieg als Zweiter jeweils nur hauchdünn. Auch Bagnaia gelang eine Leistungssteigerung: In Misano stürzte er in Führung liegend.

Zur Saison 2021 wurden Miller und Bagnaia ins Werksteam befördert, weshalb sich Pramac mit Johann Zarco und Moto2-Emporkömmling Jorge Martin komplett neu aufstellte. Während Zarco die konstanteren Leistungen zeigte, war es Martin, der sich für Pramac zum Glücksgriff entwickeln sollte. Der junge Spanier fuhr gleich im zweiten Rennen auf die Pole Position und bescherte Pramac im Steiermark-GP endlich den zweiten Sieg in der Königsklasse. Beide Piloten blieben 2022 an Bord und erreichten die WM-Ränge acht und neun, mehr als einzelne Pole Positions und Podestplätze waren aber nicht drin.

Weil sich Ducati zur Beförderung von Enea Bastianini ins Werksteam entschied, um die durch die Miller-Trennung entstandene Lücke zu schließen, bleiben Martin und Zarco auch 2023 bei Pramac.

2023 war die bisher erfolgreichste Saison des Pramac Teams. Jorge Martin kämpfte bis zum letzten Rennen in Valencia um den WM-Titel. Insgesamt feierte Pramac mit Martin und Zarco fünf Rennsiege - vier Stück gingen an Martin, einer an Zarco. Die Pramac-Mannschaft holte zudem als erstes Privatteam der MotoGP den Titel in der Teamwertung der Königsklasse.

Zur Saison 2024 wird Franco Morbidelli neben Jorge Martin für Pramac an den Start gehen. Der Italiener wurde vom Yamaha-Werksteam verpflichtet. Johann Zarco wird das Team nach drei gemeinsamen Jahren verlassen und bei LCR Honda andocken.