Die MotoGP befindet sich im Umbruch. Derzeit tagen Dorna, MSMA, IRTA und Co immer wieder, um über das Reglement der Königsklasse nach 2011 zu entscheiden, wie dieses aussehen könnte und ob man die Hubraumanhebung auf 1000ccm nicht vielleicht doch schon auf nächstes Jahr vorzieht.

Einer, der zumindest voll hinter der grundsätzlichen Entscheidung steht, ist Yamaha Rennsportchef Lin Jarvis. "Meiner Meinung nach muss sich etwas ändern, damit wir es mehr Leuten ermöglichen, in die Startaufstellung zu kommen", sagte er gegenüber der Webseite Motomatters.com. Dabei lobte er aber auch das Engagement seines Arbeitgebers und der anderen Hersteller. "Ich denke, dass es ein Schritt in die richtige Richtung war, dass Yamaha vier Motorräder bringt. Persönlich habe ich das immer so empfunden und gesagt. Ich denke Suzuki sollte mehr Motorräder bringen. Ich denke, dass Honda bereits einen guten Job macht, Ducati macht einen guten Job."

Nicht ausbleiben darf dabei der Blick auf die Superbike WM. Der "Interessenkonflikt" zwischen Prototypen, Serienmotorrädern, Dorna und Infront ist dabei immer wieder Thema. Doch Jarvis beleuchtet das Thema aus einem ganz anderen Winkel. "In der Superbike ist das Prinzip, dass man Serienmotorräder fahren sollte, aber ich denke einige der neuen Hersteller im Superbike-Sport fahren mehr mit einem Prototyp als mit einem Superbike", spielte er auf die schon häufig diskutierte Aprilia RSV4 und vermutlich auch auf die extrem leistungsstarke BMW S1000RR an. "Diese Hersteller sollten hier sein, das ist die Prototypen-Klasse."

Jarvis sehe die aktuellen Teilnehmer der MotoGP im Zugzwang, neuen Teams den Einstieg in die oberste Grand Prix-Klasse zu ermöglichen. Der Schritt in diese Richtung sieht bekanntermaßen vor, dass seriennahe Motoren mit 1000ccm und einer Maximalbohrung in Prototypenchassis verwendet werden dürfen. "Und das ist Lösung, die momentan gefunden wurde und möglicherweise ist die nicht perfekt", fügte er an. "Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung." Zumindest in der Formel 1 war ein solches "Zweiklassen-Reglement" für Große und Underdogs gescheitert, da man es nach langen Diskussionen doch nicht für sinnvoll erachtet hatte.