Es ging eng zu zwischen Valentino Rossi und Casey Stoner zum Testauftakt in Katar. Erst legte der Australier vor, Rossi folgte knapp dahinter. Doch das blieb nur die ersten beiden Stunden so, danach gab der amtierende Weltmeister den Ton an und setzte sich mit 1:55.971 Minuten vor Stoner an die Spitze. Doch auch Weltmeister brauchen einmal eine Pause und gehen essen, die Gelegenheit nutzte Casey Stoner um, zusammen mit Tech 3-Rookie Ben Spies wieder an Valentino Rossi vorbei zu ziehen. Danach wurde die Strecke während der letzten verbleibenden Stunde etwas feucht, so dass niemand mehr mit einer Zeitverbesserung rechnete. Niemand, außer Valentino Rossi der seine Zeit noch einmal auf 1:55.402 Minuten herunterschraubte und damit Ducati-Mann Casey Stoner mit rund drei Zehntel auf Rang zwei verwies.

"Ich bin heute wirklich sehr zufrieden, denn das ist nicht gerade eine unserer Lieblingsstrecken", sagte Valentino Rossi. "Das zeigt was für einen guten Job Yamaha gemacht hat. Die Strecke war ganz schön rutschig, aber wir konnten dennoch schnell fahren und mit der Zeit habe ich mich immer besser gefühlt. Wir müssen uns noch für einen Reifen und für das dementsprechende Setup entscheiden und wir werden auch noch weiter an der Elektronik tüfteln, um alles für das erste Rennen vorzubereiten."

Ben Spies begann hingegen seinen Testtag auf seinen üblichen Stammplatz - Rang fünf. Doch in Katar sollte das nicht so bleiben, in der zweiten Hälfte des Tests verbesserte sich der Texaner auf Rang drei, noch vor Teamkollege Colin Edwards. Einziger Wermutstropfen, der 25-Jährige musste auch einen Sturz hinnehmen, der allerdings ohne größere Folgen blieb. "Ich kenne die Stecke vom letzten Jahr, mit Flutlicht ist es schon anders, aber ich habe viel Spaß", erzählte Spies nach dem Test. "Manche Linien, die ich mit der Superbike gefahren bin, kann man einfach nicht mit einer MotoGP fahren, aber ich denke es wird langsam besser. Der Sturz war nichts Großes. Ich hatte einen harten Vorderreifen aufgezogen und damit hatte ich nicht das richtige Fahrgefühl, wodurch mir in Kurve zwei die Maschine weggerutscht ist."

Nicht ganz fit

Überraschend war der beste Honda-Fahrer nicht Andrea Dovizioso oder Dani Pedrosa, die auf Sechs und Zehn kamen, sondern Randy de Puniet mit einer 1:56.540 Zeit und das, obwohl sich der Franzose nicht sehr wohl fühlte. Der LCR-Pilot weiß daher noch nicht, ob er die geplante Rennsimulation am Freitag auch fahren kann. Dovizioso, scheint sich von seiner Erkältung erholt zu haben, der Italiener hatte Teamkollege Dani Pedrosa am gesamten Testabend im Griff, meinte aber man müsse noch einige Probleme aussortieren.

Bleibt Katar das Hoheitsgebiet von Casey Stoner?, Foto: Ducati
Bleibt Katar das Hoheitsgebiet von Casey Stoner?, Foto: Ducati

Probleme anderer Art hatte auch Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo. Die Nachwirkungen seiner Handverletzung spürte der Spanier während des Testtages zu deutlich, so dass er jeweils nur wenige Runden am Stück absolvieren konnte. Auch ein Besuch im Clinica Mobile blieb dem 22-Jährigen nicht erspart. Nach einer Massage und einer Pause ging Lorenzo wieder auf die Stecke und etablierte sich mit 45 Runden auf Rang sieben. "Es ist wirklich schön wieder auf die Strecke zu gehen, es lief besser, als ich erwartet hatte", sagte sich der Yamaha-Fahrer. "Ich konnte einige Runden zurücklegen und meine Zeit war gar nicht so schlecht. Es ist auf jeden Fall sehr wichtig hier bei diesem Test zu sein, nachdem ich den letzten verpasst habe."

Hinter Lorenzo kam Nicky Hayden auf Rang acht, der Ducati-Fahrer war in der ersten Hälfte des Testtages noch Dritter gewesen, rutschte im Laufe des Abends allerdings zurück. Er, wie auch Casey Stoner, hatten das Setting von Malaysia auch in Katar werwendet. Mika Kallio von den Grünen platzierte sich und die Pramac Ducati auf Rang neun, mit einem Rückstand von 1.5 Sekunden. Dani Pedrosa schaffte in der letzten Teststunde des Tages noch den Sprung unter die Top-10, während Loris Capirossi von Vier auf Elf zurück rutschte. Marco Melandri, Hector Barbera, Hiroshi Aoyama, Marco Simoncelli, Aleix Espargaro und Alvaro Bautista kamen auf die Ränge zwölf bis 17.