Jorge Lorenzo erwarten in Katar zwei schwierige Testtage, da seine verletzte rechte Hand nach wie vor nicht wirklich in Ordnung ist. Bevor er sich am Donnerstagabend aber an die Arbeit machte, trat der Spanier noch vor die Presse. Dabei erklärte er zunächst, wie es überhaupt zu der Verletzung kam, die ihn dazu zwang, den zweiten Test in Sepang auszulassen. "Ich fuhr auf der Ex-Ranch von Kenny Roberts, wo nun eine sehr große Sandbahn ist und ich war auf dem Asphalt unterwegs. Jeder sagte, ich verletzte mich beim Motocross, aber das stimmt nicht. Ich verletzte mich mit dem Minibike auf dem Asphalt und die Strecke war sehr eng - wir waren mit ein paar Leuten unterwegs und ich machte einen Fehler bei meinem Bremspunkt", berichtete Lorenzo.

Durch den Fehler beim Bremsen klappte ihm das Vorderrad weg und der Finger brach beim folgenden Sturz. Wegen der darauf folgenden Auszeit erwartete er aufgrund der geringen Testzeit - lediglich sechs Testtage bei drei Tests werden dieses Jahr gefahren - beim Saisonstart einen Nachteil gegenüber der Konkurrenz. "Ich habe einen Test verpasst und werde nur zwei fahren, vielleicht nicht einmal zwei, da ich noch nicht in hundertprozentiger Verfassung bin; vielleicht werden es also eineinhalb. Ich werde nicht so weit sein wie die meisten anderen Fahrer, aber es ist besser, das passiert mir zwei Monate bevor die Weltmeisterschaft startet als eine Woche davor", sagte der Spanier.

Reifer und nachdenklicher

Allzu viel hadern wollte er mit der Verletzung nicht, auch wenn die rechte Hand als Gashand für Motorradfahrer besonders wichtig ist. Er sei immer zuversichtlich, was sich und seine Maschine betreffe, betonte er. "Ich denke, die Verletzungen können einen nur reifer und nachdenklicher werden lassen. Man muss versuchen, aus diesen Verletzungen zu lernen und stärker werden", meinte Lorenzo. Die Hand werde jeden Tag besser, fuhr er fort. Bereits nach drei Tagen habe er eine große Verbesserung gespürt und er habe nicht mehr viele Schmerzen, wenn er die Hand einsetze. "Jeden Tag werden die Dinge einfacher, aber das Fahren eines Motorrads wird sicher schwierig. Wir werden sehen, was passiert."

Lorenzo konnte jedenfalls noch nicht abschätzen, wie ihn die Verletzung beim Test beeinflussen wird. Die Hand wird er mit einem speziellen Handschuh mit Karbonfiber-Einlage schützen, dennoch schloss er nicht aus, dass er viele Probleme haben und nur zehn Sekunden hinter der Spitze herumfahren könnte. "Vielleicht komme ich auch näher dran, ich weiß es nicht. Am Donnerstag werden wir es sehen. Ich werde fahren, werde Runden machen und einfach das Gefühl und das Wissen über die MotoGP-Maschine zurückerlangen."

Eine kleine Bremse

Seine Erwartungen für den Saisonstart in Katar am 11. April waren jedenfalls gedämpft. Er rechnete damit, dass die Saison schlechter losgehen wird als 2009. "Aber ich habe ein Jahr mehr Erfahrung, in der Theorie könnte ich also besser vorbereitet sein. Diese Verletzung wird uns sicher ein wenig bremsen, aber die Weltmeisterschaft ist sehr lang, also müssen wir geduldig sein und weiterarbeiten."