Der Italiener Marco Simoncelli ist derzeit der Rookie, der in der Vorbereitung auf die MotoGP-Klasse bisher so gar nicht glänzen konnte. Beim 250er-Weltmeister von 2008 gab es technische Probleme und zu allem Überfluss ging auch noch der zweite Testtag in Sepang flöten, da er am Morgen nach nur zwei Runden stürzte und dann zum Zusehen verdonnert war. "Im Moment ist das Wichtige, dass ich mir keinen einzigen Knochen gebrochen habe, als ich in Sepang gestürzt bin", sagte Simoncelli der Gazzetta dello Sport beim großen Launch seines San Carlo Honda Gresini-Teams gestern in Mailand. "Ich weiß, dass wir zurückliegen und ich wäre dumm, wenn mich das nicht stören würde. Trotzdem denke ich, dass wir einen guten Weg gefunden haben, um den Rahmen des Motorrades hinten hinzubekommen, womit ich Probleme habe. Ich sollte das am zweiten Testtag bestätigen, aber ich konnte es dann wegen des Sturzes nicht."

Mut schöpft Simoncelli daraus, dass man bei Repsol Honda mit Andrea Dovizioso und Dani Pedrosa ganz offensichtlich auch noch mit Problemen zu kämpfen hat. "Wenn die Werksfahrer Probleme haben, dann ist es für mich ganz normal, auch welche zu haben", schlussfolgerte der 23-jährige. Außerdem spiele weiterhin eine große Rolle, dass nicht nur er sondern auch seine technische Mannschaft Rookies in der MotoGP sind. Sorgen bereitet ihm das aber nicht. "Ein unerfahrenes Team ist vielleicht jetzt ein Problem, aber sobald wir uns sortiert haben, wird es ein Vorteil sein. Es wäre ein Desaster, wenn ich auf einem geordneten Motorrad zwei Sekunden langsamer wäre, aber stattdessen weiß ich, dass wir einfach noch nicht da sind und darum liege ich zurück."

Wenn sich Simoncelli anschaut, wie andere 250er-Piloten den Umstieg in die MotoGP-Klasse schafften, dann kommt der Italiener ins Grübeln. "Im Moment ist das Einzige, worum ich mir Sorgen machen muss, die Erfahrung zu bekommen. Ehrlich, aus der 250er-Klasse kommend und gesehen zu haben, wie andere Fahrer diesen Wechsel schafften, da habe ich schon erwartet, etwas besser zu sein. Ganz klar, wenn ein anderer Rookie vor dir landet, dann ist das ärgerlich", seufzte der 14-fache Grand Prix-Sieger. "Aber im Moment muss ich nur auf die Stoppuhr schauen. Ich bin zwei Sekunden langsamer, also lautet das Ziel, dies auf 1,5 Sekunden einzukürzen, dann auf eine Sekunde und dann muss ich versuchen, mit den Spitzenfahrern zu kämpfen. Sollte ich es hinbekommen, gegen meinen Freund Valentino [Rossi] anzugehen, dann wäre das eine enorme Befriedigung."