Am gestrigen Tag für Testfahrer hatte Teamchef und Erprobungspilot Vittoriano Guareschi in Sepang darauf verzichtet, auf die Strecke zu gehen. Stattdessen war am Mittwoch der zweite Testpilot, Franco Battaini, in Jerez auf dem europäischen Kontinent unterwegs gewesen. Er nahm dort einige Checks an der Desmosedici GP 10 vor und testete vor allem den Spritverbrauch des neuen Big-Bang-Motors. Das Wetter war in Jerez aber nicht auf einer Wellenlänge mit Sepang. "Wir hatten einen guten Test, auch wenn die Bedingungen nicht die besten waren. Am Morgen war die Strecke immer nass", klagte Battaini, der später in der zweiten Kurve der Piste von Jerez stürzte und dabei auf seinem Arm landete. Dabei könnte er sich den Ellenbogen angebrochen haben. Dies konnte er aber noch nicht bestätigen und ließ es als Vermutung im Raum stehen. "In jedem Falle ist es nichts ernstes und das sollte mich nicht vom nächsten Test abhalten." Der soll für ihn am 17. und 18. März stattfinden.

Am anderen Ende der Welt fuhren heute derweil Casey Stoner und Nicky Hayden mit den neuen Ducati MotoGP-Maschinen. "Heute lief es richtig gut, wir haben einen guten Schritt nach vorn gemacht, seit wir vor drei Wochen das letzte Mal hier waren", frohlockte Ex-Weltmeister Stoner nach der zweitschnellsten Zeit knappe zwei Zehntel hinter Widersacher Valentino Rossi. "Wir haben am Anfang keine großartigen Veränderungen am Motorrad vorgenommen. Wir zogen es vor im Laufe des Tages kleine Korrekturen vorzunehmen." Spezifisch habe man sich auf die Arbeit mit der neuen Schwinge konzentriert. Diese ist wieder auf dem Werkstoff Fieberkarbon gefertigt und lässt insgesamt einen größeren Spielraum im Punkte Steifigkeit.

"Ich bin zufrieden", fasste Stoner zusammen. "Das Bike fühlt sich sehr ausbalanciert an und die Charakteristik des neuen Motors macht es insgesamt leichter zu fahren." Beim Setup gäbe es aber noch Spielraum nach oben. "Wir könnten zum Beispiel noch etwas mehr Traktion finden, auch wenn die schon besser ist, als im letzten Jahr. Wir könnten das Motorrad auch beim Bremsen, gerade in den harten Bremszonen, verbessern." Auch eine Ecke mehr Grip sei denkbar, doch sei all das von vielen kleinen Details abhängig. "Wir haben eine gut Basis, von welcher aus wir arbeiten können und so bin ich für heute glücklich."

Hayden sucht nach Chattering-Lösungen., Foto: Milagro
Hayden sucht nach Chattering-Lösungen., Foto: Milagro

Hayden nicht in den Top Ten

Nicky Hayden kam heute nicht in die Top Ten. Dem US-Amerikaner fehlten als Elften fast zwei Zehntel auf den zehnten Platz. "Wir begannen mit dem Setup vom letzten Test und arbeiteten etwas an der Geometrie. In manchen Teilen der Strecke wurden wir besser, aber es gibt noch viel Raum für Verbesserungen", sagte das Kentucky Kid kritisch. Immerhin verlor er auf einen Teamkollegen Stoner gut eine Sekunde.

"Wir haben daran gearbeitet, das Chattering vorn zu lösen und wir konnten das ein wenig damit tun, indem wir zu der Karbon-Schwinge wechselten", lobte der Weltmeister von 2006 die Neu- beziehungsweise Weiterentwicklung. "Die Schwinge ist ok genug, aber ich will sie nicht zu hart pushen."