Selbstvertrauen, das ist für Ducati-Sportchef Claudio Domenicali ein wichtiger Begriff. 2009 mag das Selbstvertrauen vielleicht ein wenig gelitten haben, das heißt aber nicht, dass der italienische Hersteller 2010 kein Selbstvertrauen hätte. Domenicali ist jedenfalls überzeugt davon. "Wir haben ein Team, dass uns mit großen Erwartungen in die WM führt: die Fahrer brauchen keine Vorstellung, die Gruppe hat neue Leute, darunter ein paar Einheimische, denen wir vertrauen. Das Unternehmen hat gut auf die Krise reagiert: der Markt für Motorräder ist um 30 Prozent geschrumpft, für Ducati nur um 15 und das Unternehmen hat den größten Marktanteil aller Zeiten. Wir haben keine Entwicklung von zukünftigen Modellen eingestellt", sagte er.

Auch in die MotoGP habe man Vertrauen, musste Domenicali betonen, gleiches gelte für die Sponsoren. "Normalerweise wird Sponsoring in Zeiten, wie wir sie kürzlich erlebt haben, als erstes abgestellt. Wir sind für die nächsten zwei Jahre abgedeckt und wir sprechen bereits über die Zukunft, dadurch können wir planen." Aber auch lernen kann Ducati immer wieder. Nicht zuletzt Nicky Hayden hat dem Team voriges Jahr eine wichtige Lektion erteilt, nachdem er zunächst schwerer als erwartet in die Saison einstieg. "Er erteilte uns eine tolle Lektion, dass man nie aufgeben soll. Von der Mitte der Saison an konnten wir ihm dann eine Maschine bieten, mit der er Ergebnisse holte, die mehr zu seinem Können passen."

Dem Leben mit einem Lächeln begegnen

Anders war die Situation bei Casey Stoner, der gut in die Saison kam, dessen Jahr dann aber von seiner Krankheit überschattet wurde, die sich mittlerweile als Laktose-Intoleranz herausgestellt hat. "Dass Casey nun voll in Form ist, war am wichtigsten für Tests und Entwicklung." Umgehen musste Ducati im Winter mit dem Abgang von Livio Suppo, doch mit Vittoriano Guareschi und Alessandro Cicognani glaubt Domenicali eine gute Lösung gefunden zu haben, um passend weiterzumachen, da beide schon lange beim Team sind und die nötigen Fähigkeiten mitbringen. "Sie sind die Art von Leuten, mit denen man am Abend fortgehen kann und die voll den Geist von Ducati widerspiegeln, den wir wollen: Zuverlässigkeit, Kompetenz, 110 Prozent Einsatz, aber dem Leben mit einem Lächeln begegnen und Spaß machen, wenn die Zeit dafür angemessen ist."

Domenicali kündigte an, dass er auch selbst nun öfter an der Strecke zu sehen sein wird, allerdings hinter Technikchef Filippo Preziosi zurückstehen wird, da er der wahre Motor hinter dem Team sei. Ein echter Motor für das Team war aber auch Casey Stoner in den vergangenen Jahren, weswegen Domenicali auf die Frage ob Stoner, Rossi oder beide, erst einmal meinte, dass nur ein Dummkopf an den Fähigkeiten Stones zweifeln würde. "Was das Talent betrifft, ist er der Beste der Welt. Nicky hat uns eine wunderbare Lektion erteilt: denkt an etwas anderes als einfach nur Arbeit... Es stimmt aber, dass dieses Jahr viele Verträge auslaufen. Das Wichtigste ist, Casey zu halten. Daran habe ich keinen Zweifel. Könnte ich mit Casey und Rossi leben? Das sollte man ihnen vorschlagen. Maradonna und Platini im gleichen Team? Dem Trainer würde es gefallen. Wir würden gerne mit Casey und Nicky weitermachen."

Die Kunden

Natürlich möchte Ducati auch mit seinen Kunden weitermachen, wobei sich 2010 zur Pramac-Mannschaft noch Aspar-Ducati hinzugesellt. Für die Satelliten-Teams ist geplant, ihnen zu Saisonbeginn schon einmal den gleichen Motor wie dem Werksteam zu geben. Auf Wunsch können sie dann auch neue bekommen. Domenicali wies aber darauf hin, dass ohnehin jeder versuchen wird, Probleme zu vermeiden und die Motoren so lange wie möglich zu erhalten. Außergewöhnliche Ereignisse könnten es besonders kompliziert machen. "Im Fall von Stürzen steigen die Schwierigkeiten, da wir nur so wenige Motoren haben. Es liegt aber an den Herstellern, technische Maßnahmen zu treffen, um Katastrophen zu vermeiden."