Lange herrschte die Meinung, Casey Stoners Speed beruhe auch darauf, dass er es besonders gut verstehe mit der Traktionskontrolle umzugehen, er einfach das Gas aufmache und sich voll auf die Elektronik verlasse. Das haben er und das Team öfter dementiert und beim traditionellen Ducati-Teamlaunch Wrooom in Madonna di Campiglio betonte Stoner noch einmal, dass er eigentlich genau entgegen der allgemeinen Meinung verfährt. "Ich ziehe es vor, wenn die Maschine macht, was ich will, also versuche ich die Traktionskontrolle nur zu nutzen, wenn es notwendig ist. Wenn es wenig Grip gibt, wie in Katar oder bei Regen, dann ist die Traktionskontrolle notwendig, aber normalerweise fahre ich die Maschine auf natürliche Weise", erzählte der Australier.

Gelernt hat Stoner das in der 250er-Klasse und er ist der Ansicht, dass das Kontrollieren der Maschine durch Sliden ihm sehr hilft. Da die 250er-Klasse jetzt nicht mehr existiert und von der Moto2 abgelöst wird, durfte der Ducati-Pilot auch gleich Stellung dazu nehmen, was er davon hält. Und seine Meinung zu der neuen Klasse war nicht so schlecht. So rechnete er damit, dass sie technisch nicht sehr viel anders sein wird als die 250er. "600er-Motoren liefern gute Leistung, das Chassis hat sich gut gemacht und durch die Slicks können diese Maschinen sehr interessant und auch lehrreich werden. Hätten sie Serienrahmen benutzt, würde es keinen Sinn machen, aber ich denke, es wird eine tolle Meisterschaft."

Eine Sache gab es aber doch, die ihm nicht an der Moto2 gefiel. So ist der Einheitsmotor, der in der Klasse zum Einsatz kommen wird, nicht nach seinem Geschmack. Er denkt, das könnte dem Image der Industrie schaden. "Es wäre so toll gewesen, wenn sich die Hersteller in dieser Kategorie miteinander gemessen hätten, das passiert aber nicht, das ist eine Schande. Ich denke, wir werden ein paar tolle Rennen sehen, aber wir werden erst 2011 wirklich sehen, ob diese Klasse ein gutes Training war, wenn die ersten Piloten von der Moto2 in die MotoGP kommen."