Der Australier Casey Stoner hatte beim Finale der MotoGP-Weltmeisterschaft in Valencia die Lacher auf seiner Seite, als er in der Aufwärmrunde per Highsider aus dem Sattel seiner Ducati flog. Doch selbst die nachträglichen Auswertungen und Analysen brachten den Weltmeister von 2007 nicht weiter. Er weiß immer noch nicht, was eigentlich passierte. "Ich habe das Gas nur berührt und dann überkam es mich", grübelte Stoner. "Ich habe nichts falsch gemacht und ich glaube nicht, dass das jemals wieder passieren wird. Es war unglaublich."

Am ärgerlichsten fand er es, dass es noch vor dem eigentlichen Start passierte. "Ich würde es verstehen, wenn es in der ersten Rennrunde passiert wäre, dann wäre es einfach ein dummer Fehler gewesen", schätze Stoner die Situation nachträglich ein. "Aber sobald das passierte, zermarterte ich mir das Hirn und versuchte, es zu verstehen. Wir haben die Telemetrie angeschaut und ich habe nichts falsch gemacht. Ich habe keine Erklärung dafür und es wäre besser, wenn ich eine hätte. Es kam so schnell über mich und obwohl ich es aufhalten wollte, gab es kein Zurück mehr."

Stoners Valencia-Rennen war schon vor dem Start vorbei., Foto: Milagro
Stoners Valencia-Rennen war schon vor dem Start vorbei., Foto: Milagro

Doch noch immer bereitet Stoner der Sturz sorgen. Er selbst kann nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet ihm das passierte. "Ich bin wahrscheinlich der vorsichtigste Fahrer in der Warmup-Lap überhaupt. Viele Fahrer sind von Anfang an schnell unterwegs, doch ich bin immer vorsichtig und wärme die Reifen auf, bevor das Rennen losgeht. Aber es gab nichts, was es für mich aufhalten konnte, zu stürzen. Ich weiß nicht, was wir in Zukunft tun können, aber ich will nicht noch einmal so rausgenommen werden."

Das Schlimmste sei für den Australier, dass er offensichtlich nichts falsch gemacht hat und dass weder die Daten noch andere mediale Dinge Aufklärung bringen können. "Ich bin das nächste Mal vielleicht glücklicher", hoffte Stoner. "Ich hätte in der Aufwärmrunde gerne etwas mehr Power um die Reifen besser auf Temperatur zu bringen und sie besser geschruppt zu bekommen."

Das Problem zu schlecht warm werdender Reifen ist dem Australier aber bekannt. "Das gleiche passierte auf Phillip Island und die Rechtskurven waren in den ersten Runden einfach schrecklich", erinnerte er sich an sein Heimrennen. "Aber nicht einmal die Chance zu bekommen, das Rennen zu gewinnen, war wirklich mehr als frustrierend."