Noch gestern hatte Ben Spies davon gesprochen, dass eine Platzierung in den Top Ten wie ein Sieg für ihn wäre. Im Qualifying war es heute dann soweit. Spies holte sich den neunten Startplatz, verlor auf Polesetter Casey Stoner noch 1,2 Sekunden und war rund anderthalb Sekunden schneller als gestern unterwegs. Doch großartige Freude versprühte der Superbike-Weltmeister nicht. "Wir wussten, dass es hart werden würde, mit nur drei Stunden auf dem Motorrad und dann einem Rennen, etwas Besonderes zu leisten", sagte er dem TV-Sender Italia1. "Es war ganz gut. Das einzige Problem, was ich glaube ich etwas mehr als anderen Fahrer hatte, war der Wind. Denn ich lerne das Motorrad, die Reifen und alles gerade erst kennen. Der Wind hat mir das heute wirklich erschwert. Aber es ist auch für jeden das Gleiche. Ich mühte mich aber etwas mehr ab und am Ende denke ich, dass wir ganz ok waren."

"Die Top Ten im Qualifying ist nicht schlecht, aber jedes Mal, wenn wir auf das Motorrad steigen, denke ich, dass wir näher kommen", frohlockte der US-Amerikaner. "Und das ist das Wichtigste." Dass er dieses Wochenende nicht erwartet hatte konkurrenzfähig zu sein, betonte er zum wiederholten Male auch am Samstagabend. "Wir versuchen jedes Mal nichts dummes und nicht zu viele Fehler zu machen, einfach langsam besser und besser zu werden. Es wird langsam."

Spies: Reifen und Motorrad besser als ich., Foto: Ronny Lekl
Spies: Reifen und Motorrad besser als ich., Foto: Ronny Lekl

Derzeit geht Spies mit sich selbst ins Gericht. "Ich nutze noch nicht das volle Potenzial des Bikes und ich spüre das", erklärte der Überflieger weiter. "Aber ich wusste, dass das wahrscheinlich der Fall sein würde. Das Bike wird an diesem ersten Wochenende um einiges besser sein, als ich es bin. Ich musste einfach auf die Reifen hoffen und auf das Bike hoffen und das ist hart, wenn man von den Superbikes kommt."

"Jedes Mal wird es langsam aber immer ein klein wenig mehr und mehr besser mit den Reifen und dem Lernen, einige Dinge anders zu machen. Aber im Moment ist das Motorrad großartig, die Reifen sind besser als der Fahrer und das Motorrad ist es auch", gab Spies entgegen der sonst üblichen Klagen seiner MotoGP-Kollegen über Setup-Probleme herzerfrischend zu Protokoll. "Ich muss einfach langsam weiter kleine Verbesserungen machen."