"Ich hoffe, dass ich meine gesamte restliche Karriere bei Yamaha bleiben kann", sagte Jorge Lorenzo gegenüber der Agentur Europe Press während einer Videospiel-Präsentation auf der Rennstrecke von Catalunya, wo auch Ex-Formel 1-Pilot Marc Gené zugegen war und sich ein heißes Rennen mit dem Motorrad-Ass lieferte. "Aber heutzutage weiß man ja nie", spielte er auf Finanzkrise und Geld an.

Mit dem Jahr 2009, welches am Wochenende in Valencia zu Ende gehen wird, ist der Mallorkiner aus dem Yamaha-Werksteam sehr zufrieden. "Ich schätze die aktuelle Saison sehr gut ein, da ich mich in vielerlei Hinsicht sehr verbessern konnte, verglich zu letztem Jahr", sagte er und spielte vor allem auf die schlimmen Unfälle und Verletzungen in seiner Rookie-Saison an. "Und das ist immer mein Ziel: Besser sein, als im Vorjahr. Ich war viel ruhiger und es ging immer weiter vorwärts. Ich habe immer um den Sieg gekämpft und wenn es denn ein 'aber' gibt, sind es die Stürze. Es gibt halt immer etwas, was man beklagen kann." Lorenzo spielte Rossi zunächst in die Hände, als er in Donington und Brünn 50 Punkte mittels Sturz verschenkte und damit die WM zunächst als entschieden galt. Doch auch in Jerez zu Jahresbeginn und in Phillip Island lag der Spanier auf der Nase.

So wie hier in Donington erging es Lorenzo dieses Jahr insgesamt vier Mal., Foto: Milagro
So wie hier in Donington erging es Lorenzo dieses Jahr insgesamt vier Mal., Foto: Milagro

"Man muss es immer versuchen, es ist immer notwendig zu versuchen, die Meisterschaft zu gewinnen und, hauptsächlich, sich darauf vorzubereiten", fasste Lorenzo zusammen. "Man kann nichts für sicher nehmen, denn in diesem Sport gibt es immer viele Unbekannte." Aber es gibt auch Bekannte, wie eben Teamkollege und jetzt Neunfach-Weltmeister Valentino Rossi. "Er ist der kompletteste Pilot und derjenige mit der meisten Erfahrung. Aber weder Stoner noch Pedrosa oder ich sind hier, um gegen ihn zu verlieren."

Den WM-Titel bekommt man heutzutage aber nicht mehr geschenkt. Lorenzo weiß das und er sagt auch, was dazu gehört. "Ich denke, dass du immer Futter brauchst und immer hungrig sein musst, um dir Dinge zu sichern. Aber es ist ein Zusammenspiel von allem: Du musst aggressiv und kalt, aber auch berechnend sein. Wenn du einfach nur aggressiv bist, wirst du so vielleicht ein oder zwei Rennen fahren, aber am Ende wirst du irgendwann auf der Nasse liegen. Daher ist meine Philosophie, die richtige Balance aus allem zu finden."