So ein erster WM-Titel kann einen emotional schon mitreißen, das war nicht zuletzt bei Julian Simon am Sonntag auf Phillip Island zu sehen, der in der Auslaufrunde schnell einmal ein paar Tränen vergießen musste, nachdem er sich den 125cc-Titel gesichert hatte. Der Spanier wusste aber, dass er den nicht ganz alleine eingefahren hatte, weswegen er den schönen Moment auch mit dem Team teilen wollte. "Was ich gefühlt habe, als ich über die Linie kam, war unerklärbar, es war wundervoll. Als erstes schoss mir diese Dankbarkeit für das Team in den Kopf, denn seine harte Arbeit war der Schlüssel zu diesem Titel", meinte er.

Auch ein kleiner Blick zurück war angesichts des Titelgewinns angebracht, denn vor einem Jahr hatte die Welt des Julian Simon noch anders ausgesehen. Er tat auf Anraten seines Managers den Schritt zurück von der 250cc-WM in die 125cc-WM, was wie ein Rückschlag für ihn war. "In diesem Jahr konnte ich aber meine Erfahrung und Qualität zeigen. Ich möchte Jorge [Martinez, Teamchef] und Gino [Borsoi, Sportdirektor] danken, dass sie mir diese Chancen gaben, da sie und mein Manager immer hinter mir gestanden haben", sagte Simon.

Das Rennen selbst bezeichnete er als das risikofreiste und intelligenteste der ganzen Saison. Denn er sei geduldig gewesen und habe aus dem Fehler von Estoril gelernt. "Hier wird das Rennen durch Windschatten-Fahren bestimmt, aber ich konnte das verhindern, als ich mich von Bradley [Smith] löste. Ich sah in der letzten Runde meine Chance. Ich wusste, es würde schwierig werden, den Sieg zu holen, aber ich konnte den Windschatten frei halten und den Sieg holen", strahlte Simon.