Man macht sich seine Gedanken zur Zukunft der MotoGP. Egal ob Hersteller, Promoter Dorna, Teams und Fans: Alle wollen mehr Maschinen am Start der Königsklasse sehen. Im Rahmen des Indianapolis Grand Prix tagten die entscheidenden Organe einmal wieder, um vor allem über das Jahr 2011 und darüber hinaus nachzudenken. Dann stehen Reglementänderungen ins Haus.

Momentan sieht es danach aus, dass die Hersteller dann auch Motoren verleasen und die Teams dazu ihre eigenen Fahrwerke, Elektroniken, Chassis und Rahmen entwerfen könnten. Diese Nachricht ist nicht nur im Fahrerlager sehr positiv aufgenommen worden. Denn mit dem endgültigen Ausstieg Kawasakis aus der Königsklasse, steht auch das Hayate-Team am Ende des Jahres vor dem Aus, wodurch nächstes Jahr wieder ein Bike in der Startaufstellung fehlen würde.

Ichiro Yoda arbeitete an der Yamaha und der Kawasaki mit., Foto: Kawasaki
Ichiro Yoda arbeitete an der Yamaha und der Kawasaki mit., Foto: Kawasaki

Die neuen Regularien würden 2011 in Kraft treten. Denn mit der Einführung der 800ccm-Motoren hatten sich alle Beteiligten darauf geeinigt, dass die Regularien bis Ende der Saison 2010 so bleiben würden. Aber nachdem man sich jetzt schon mit dem Gedanken des Motorleasings angefreundet hat, tauchten Gerüchte auf, dass dieses schon ein Jahr früher, also nächste Saison, möglich sein könnte. Scheinbar ist Yamaha bereit, einen Motor an ein Team zu vergeben. Wie GPone.com berichtet, könnte dies das Hayate-Team retten.

Ausgerechnet an diese Mannschaft ein Aggregat zu vergeben, macht prinzipiell Sinn. Denn erstes hat man bei Hayate dieses Jahr mit so wenig sehr viel erreicht und zweitens könnte man den neuen Motor einfach in den bestehenden Hayate (oder Kawasaki)-Rahmen hängen. Denn hier verhalten sich die Dinge etwas anders, als zum Beispiel bei der Planung der Moto2-Klasse mit Serientriebwerken. Die Kawasaki wurde von demselben Mann entwickelt und designt, der auch für die Yamaha M1 zuständig war, bevor er zu den Grünen wechselte - Ichiro Yoda. Der steht auch immer noch in den Diensten des Hayate-Teams und es ist anzunehmen, dass die Konfigurationen nicht so weit voneinander abweichen. Und sowohl der Yamaha- als auch der Kawasaki-Motor sind Reihen-Vierzylinder.

Kann sich Elias doch noch mal retten?, Foto: Bridgestone
Kann sich Elias doch noch mal retten?, Foto: Bridgestone

Einen weiteren Vorteil hätte dieses "Versuchsprojekt" für alle anderen an der MotoGP-Klasse beteiligten Parteien. Wenn man Hayate schon 2010 gestatten würde, mit einem geleasten Motor an den Start zu gehen, dann durchliefe man quasi einen Echtzeit-Test, ob dieses Konzept funktionieren würde. Da es außerdem ein Motorenlimit geben wird, sollten die Kosten für die kleine Mannschaft von Hayate, die diesen Versuch ausführen könnten, überschaubar bleiben. Einzig die Fahrerfrage stellt sich dann wieder. Denn Marco Melandri ist definitiv weg. Er fährt 2010 wieder bei Honda-Gresini. Aber es gibt auch sehr viele Piloten, die sich derzeit kostenlos zur Verfügung stellen würden und anbieten, nur um in der MotoGP-Klasse zu bleiben. Also sollte es eigentlich nicht schwierig sein, jemand passendes zu finden. Auch wenn derjenige dann vielleicht nur auf zwei Strecken, wie zum Beispiel Brünn und Estoril, gut sein sollte.