Toni Elias ist bekannt dafür, dass er immer dann besonders gute Ergebnisse aus dem Hut zaubert, wenn er sie für einen Vertrag im nächsten Jahr braucht. Das hat ihm schon öfter seinen Verbleib in der MotoGP gesichert. Natürlich kommt ihm entgegen, dass Rennen wie Brünn, Portugal oder Misano, die er sehr gerne hat, genau in der wichtigen Vertragszeit liegen. Fehlende Konstanz wird ihm deswegen gerne vorgeworfen, wobei er sich das dieses Jahr nicht nachsagen lassen will. "Nur der Start war schlecht. In den ersten fünf Rennen hatte ich den Rahmen 2009, jenen Rahmen, den Pedrosa und Dovizioso nicht wollten. In Mugello startete ich dann mit dem gleichen Rahmen wie De Angelis, dem Standard-Rahmen und das fühlte sich viel besser an", sagte Elias gegenüber GPWeek.

Guten Trainings und Qualifyings schlossen sich aber auch einige Stürze an, wodurch das bei den Ergebnissen nicht wirklich sichtbar wurde. Als in Assen dann ein verbesserter Rahmen kam, der Elias dabei half, die Einheitsreifen besser zu spüren, ging es noch besser. Denn der Spanier leidet besonders unter der Reifenumstellung, hat Bridgestone früher doch ganz besondere gebacken, die nur auf ihn abgestimmt waren. Mit dem verbesserten Rahmen ging es weiter bergauf, bis es in Brünn wieder auf das Podest ging, was angesichts der Übermacht der Werksmaschinen für ihn schon gut war.

Yamaha einen Schritt voraus

Als besonders stark schätzt er die Yamaha ein. "Die ist einen Schritt voraus. Das ist ein gutes Paket. Motor, Rahmen - das ist eine gute Kombination." Beim Honda-Werksteam hat Elias zuletzt auch gute Schritte gesehen, wobei die seiner Meinung nach noch nicht genug waren, um Yamaha zu schlagen. "Ich glaube aber, Honda hat das Potential, Yamaha zu schlagen; sogar noch dieses Jahr. Es sind noch sieben Rennen." Am Motor sieht Elias dabei keine Probleme, zumindest ihm habe die Kraft immer genügt. Der Rahmen ist es, der weiter verfeinert werden muss. "Wir haben schon einen guten Schritt gemacht - mehr Gewicht am Heck. Es ist nicht so, wie ich es will, aber viel besser."

Bleibt nur die Frage, ob er nach dem Podest von Brünn mit diesem Rahmen weiter aufzeigen und sich damit wieder einmal einen Platz für die kommende Saison sichern kann. Indy, San Marino und Portugal liegen ihm in jedem Fall, die Zukunft ist derweil noch unklar - bei Gresini Honda wird er nach der Verpflichtung von Marco Simoncelli und Marco Melandri jedenfalls nicht bleiben können. "Für mich ist die Situation aber immer so. Wir wissen, dass Ergebnisse die Situation ändern. Ich habe Erfahrung damit." Priorität hat für Elias klarerweise weiter die MotoGP, obwohl er mittlerweile auch Alternativen akzeptiert. "Ich will das Gefühl, dass mich jemand wirklich haben will. Wenn ich das hier [in der MotoGP] nicht habe, bin ich auch für Superbike oder Moto2 offen. Aber... es sind noch sieben Rennen. Die Dinge können sich stark verändern."