Die Rennpause von Casey Stoner mag vielleicht und hoffentlich zur Genesung des 22-Jährigen Australiers führen, was sie aber definitiv nicht erreicht hat, ist ein Abnehmen der Spekulationen. Denn wissen tut eigentlich niemand etwas Genaues.

Natürlich, offensichtlich war, dass Casey Stoner es mit dem Magen hatte, das seine Kräfte nicht lange anhielten und er blass um die Nase wirkte, aber ein genaues Krankheitsbild, eine Diagnose oder einfach nur eine klare Ansage gab es bislang von keiner offiziellen Seite. Nicht einmal, nachdem er ankündigte drei Rennen pausieren zu müssen. Noch mysteriöser ist dann die Aussage, dass selbst Ärzte nichts Genaues wüssten, woher es kam, warum es bleibt und was man außer Ruhe und medizinische Tests tun könnte.

Dass nicht nur die aktuelle Motorradszene über die Krankheit von Casey Stoner spekuliert und rätselt bewies die Pressekonferenz im Rahmen des anstehenden Indianapolis-Rennen. MotoGP-Legende Kevin Schwantz gab seine Gedanken über Stoners Situation und Handeln ausführlich wieder.

"Ich habe bei einigen Grand Prix Besuchen gesehen, dass Casey mit irgendetwas zu kämpfen hatte. Bei meinem letzten Besuch in Tschechien dann, war er nicht da und es gab auch keine Diagnose von irgendeinem Arzt, was er denn nun hat. Jedenfalls habe ich nichts gehört."

"Als alter Fahrer denke ich, Casey muss auf die Strecke und Rennen fahren. Als er seine doch etwas überraschende Reifenwahl in Donington traf, habe ich gedacht, dass da mehr im Gange ist mit Casey. So wie 'ich fühle mich nicht so gut, aber ich fahre dennoch irgendwie'."

"Wenn ich einen Vertrag habe, dann gehe ich auf die Strecke und fahre. Ob das immer 100 Prozent ist, sei dahingestellt. Ich denke, Casey ist ein starker Konkurrent und ich denke, da muss doch vielleicht mehr im Busch sein. Etwas wovon keiner etwas weiß. Einfach so Rennen auszulassen und zu warten, ob man sich besser fühlt, finde ich doch etwas außerhalb des Üblichen."

Mutmaßungen führen einige derzeit dahin, dass Casey Stoner einfach nicht mehr den Willen zum Fahren hat und demotiviert ist. "Wenn du nicht mit dem Herzen dabei bist, dann ist der Sport ziemlich gefährlich und dann ist es wohl wirklich besser, die Finger davon zu lassen. Ich hoffe aber, das ist nicht die Situation für Casey Stoner. Er kann doch mit seinen jungen Jahren nicht schon die Konzentration und Lust auf diesen Sport verloren haben. Er war Weltmeister, es ist offensichtlich, dass er fahren kann und es drauf hat."