"Ich habe ein MotoGP-Rennen gewonnen, ich kann es noch gar nicht fassen", sagte Andrea Dovizioso dem Fernsehsender Italia1 nach seinem ersten Sieg in der Königsklasse beim Großen Preis von Großbritannien, welcher zum vorerst letzten Mal in Donington ausgetragen wurde. "Ich bin so glücklich! Ich habe ein fantastisches Rennen gezeigt, denn die Bedingungen waren wirklich schwierig. Es war einfach, bis Valentino stürzte, da ich ihm folgen konnte. . Aber danach war es hart. Ich hatte elf Sekunden Vorsprung und dachte, dass sie keinen Druck mehr machen und nicht mehr zu mir aufschließen könnten." In den letzten Runden wurde es aber doch noch mal knapp. Randy de Puniet und Colin Edwards näherten sich dem Italiener und wenn das Rennen eine Runde länger gegangen wäre, wären der Franzose und der US-Amerikaner vermutlich in Schlagdistanz gelegen. "Das Problem war, dass ich nicht sah, wo es nass war und wo nicht", erklärte Dovizioso weiter. "Und mit den Slicks war es so leicht den Grip zu verlieren. Ich wollte diese Chance nicht verpassen. Es war hart, aber jetzt umso zufriedenstellender."

"Das waren irgendwie drei Rennen in einem", stellte Dovizioso weiter fest. "Hartes Fahren am Anfang, als es noch fast trocken war, Valentino zu folgen, als es nasser wurde und dann die Pace zu machen, als ich in Führung lag." Soweit die Theorie. Aber auch dieses Vorhaben hatte seine Tücken. "Als ich Valentino folgte war es ganz einfach, da es nicht schwer ist in solchen Bedingungen jemandem zu folgen", schilderte der Repsol Honda-Pilot. "Der Führende musste die Situation ja beurteilen und schauen wo es nass und wo es trocken war. Als er stürzte war durch diesen Crash natürlich klar, dass die Reifen sehr kalt sind. Es machte mir schon Angst, weil ich jetzt des Tempo angeben musste. Colin und Randy konnten in den letzten fünf Runden die Lücke sehr schnell schließen, auch weil ich zu jener Zeit sehr vorsichtig und nicht am Limit fuhr. Aber die letzten zwei Runden musste ich dann noch mal so hart pushen, wie ich nur konnte, sodass sie nicht aufschließen oder mich gar noch überholen konnten."

"Es war schon ein skurriles Rennen und damit ist es kein Rennen bei normalen trockenen Bedingungen", hat der Sieg für Dovizioso doch einen klitzekleinen faden Beigeschmack. "Aber dort zu sein und um den Sieg kämpfen zu können bedeutet, dass wir uns annähern und in die richtige Richtung arbeiten."