Zwei Stürze, ein Ausfall und ein fünfter Platz, für Yamaha war das Rennen in Donington nicht unbedingt das erfolgreichste der bisherigen Saison. Dabei war Valentino Rossi lange Richtung Sieg unterwegs und er ging auch darauf los, sobald Jorge Lorenzo gestürzt war. "Vielleicht hätte ich im Nachhinein betrachtet Dovizioso vielleicht eine Zeit vorne fahren lassen sollen, bei den eigenartigen Bedingungen war das aber schwer abzuschätzen. Im Regen mit den Slicks zu fahren ist immer ein Risiko und es war recht rutschig. Die Linkskurven waren komplett nass, wodurch die linke Reifenseite komplett kalt war und ich stürzte", sagte der Italiener.

Da er nur recht langsam unterwegs war, hatte der Sturz keine großen Konsequenzen und er konnte weiterfahren. "Meine Maschine war heute eigentlich 'bravissima', vor und nach dem Sturz. Ich konnte mich wieder gut zurückkämpfen, entschied mich trotz des Regens auf Slicks zu bleiben und das brachte elf Punkte, die für uns wie Goldstaub sind, weil wir die WM-Führung trotz des Zwischenfalls ausbauen konnten. Wir gehen mit einem guten Vorsprung auf Urlaub", meinte Rossi, der seinem Landsmann Andrea Dovizioso zum Sieg und Colin Edwards zum zweiten Platz gratulierte. Auch wenn den Italiener die elf Punkte freuten, sein Crewchef Davide Brivio ortete eine verpasste Chance. Ihm war aber klar, dass bei solchen Bedingungen leicht etwas passieren kann, weswegen er den Sonntag mehr positiv als negativ sah. "Wir liegen nun ein Rennen [25 Punkte] voraus, was ein wichtiger Vorsprung ist", sagte Brivio.

Nur negativ war das Rennen für Lorenzo gewesen. Zwar waren die ersten Runden gut gelaufen und er fühlte sich an der Spitze des Feldes ganz wohl, in Runde neun wählte er dann aber die falsche Linie, kaum auf die weiße Bodenmarkierung und rutschte weg. "Ich konnte nichts tun, es war sehr rutschig. Mir ging es gut und ich wollte weiterfahren, aber meine Maschine war zu stark beschädigt. Natürlich bin ich traurig und enttäuscht, aber das ist Racing und diese Gefühle helfen nicht", sagte der Spanier, der meinte, dass Rossi Glück gehabt hatte, nach seinem Sturz weiterfahren zu können. Lorenzo freute sich auf die Sommerpause, in der er sich seinem Training widmen will, um in Brünn wieder voll da zu sein. Team Manager Daniele Romagnoli war überzeugt, dass sein Schützling von dem Sturz auch lernen wird und beim nächsten Mal noch besser sein wird. Schade fand er den Ausritt trotzdem, denn Lorenzo war im Nassen und Trockenen schnell gewesen.