Jorge Lorenzo ist wohl einer der am besten trainierten Fahrer in der Motorrad-WM, doch auch ihm war es nach dem Qualifying anzumerken, wie heiß es in Barcelona ist. Die Pole Position feierte er zwar, wirkliche Freude konnte er aber nur schwerlich verbreiten. "Bei diesen Bedingungen ist es sehr schwierig. Es ist so heiß, für die Fahrer ist es schwer, viele Runden zu fahren. Ich habe eine gute Pace, kann Runden fahren und werde nicht müde, aber jetzt bin ich müde", sagte der Spanier, der bei ähnlichen Bedingungen mit einem schweren Rennen am Sonntag rechnete. Am Samstag meisterte er das Wetter, weil er die Traktionskontrolle reduzierte.

Er glaubte allerdings, dass auch Valentino Rossi ihm das Leben schwer machen wird, denn der Italiener war prinzipiell gleich schnell wie er. "Er wird einen harten Kampf liefern. Stoner und Dovizioso sind vielleicht auch dabei", meinte Lorenzo. Kommt es wie erwartet, dann würde er erstmals bis zum Ende mit Rossi kämpfen und war schon sehr gespannt darauf, wie sich so ein Rennen entwickelt.

Rossi erwartet tollen Kampf

Auch Rossi selbst glaubte, dass es am Sonntag durchaus eng werden könnte. "Es wird ein sehr langes Rennen, vor allem bei diesen Temperaturen. Wir warten aber schon lange auf ein Schönwetter-Rennen, jetzt haben wir hier ein heißes. Nach fünf, sechs Runden werden sicher alle Maschinen herumrutschen, das wird ein toller Kampf." Mit Platz zwei zeigte er sich durchaus zufrieden, auch wenn er angesichts des Rückstands von 13 Tausendsteln natürlich ein wenig enttäuscht war. "Wir haben viel gearbeitet und fühlen uns gut auf der Maschine. Im ersten Saisonteil hatten wir viele Probleme, vor allem im Training. Aber für morgen müssen wir nur noch kleine Sachen machen und fühlen uns konkurrenzfähig. Wir sind bereit", meinte Rossi.

Auch wenn er nicht ganz so nahe an der Spitze dran war, konnte auch Casey Stoner mit dem Qualifying zufrieden sein. Er kann aus Reihe eins starten und machte einen großen Schritt nach vorne. "Wir waren am Freitag sehr gut drauf und dachten, wir würden heute Morgen die Lücke weiter schließen. Stattdessen wurde sie aber größer und alles, was wir gemacht haben, schien es noch schlimmer zu machen. Wir wussten nicht, was los war", erzählte er. Deswegen wurde die Ducati für den Nachmittag komplett verändert und das war besser.

Noch keine Siegchance

Im Warm-up wird aber noch einiges zu tun sein, auch wenn Stoner meinte, dass bei den Bedingungen niemand wüsste, was passiert und wie die Reifen halten. "Das wird ein interessantes Rennen, vielleicht hilft uns das Wetter. Einiges, was wir an der Elektronik gemacht haben, sollte uns morgen im späteren Rennverlauf nutzen. Schauen wir, was passiert und ob wir bis zum Ende kämpfen können." Echte Chancen auf den Sieg rechnete er sich allerdings noch nicht aus. Erst wenn noch ein paar Zehntel gefunden würden, hätte er eine Chance darauf, war Stoner überzeugt.