Der erste Saisonsieg ist eingefahren und das Lager von Valentino Rossi ist klarerweise erleichtert. Sein Crewchief Jeremy Burgess gestand allerdings, dass er am Sonntag in Jerez kaum Zweifel hatte, dass sein Schützling gewinnen würde. Zwar hatte Rossi am Samstag Probleme mit dem Grip am Vorderrad, doch die wurden durch Änderungen an der Höhe des Motorrads ausgemerzt. Zudem half, dass Casey Stoner nach Ansicht von Burgess das ganze Wochenende nicht besonders stark war.

"Er war beim Testen hier teuflisch stark und wir kamen mit dem Wissen her, dass wir bei den kühlen Temperaturen von Ende März 0,7 Sekunden langsamer waren als die Ducati. Wir wussten, dass wir etwas finden müssen und wir dachten, wir hätten es am Freitag gefunden", sagte der Australier gegenüber den Motorcycle News. Am Samstag lief es dann aber eben nicht so gut, was für die Mannschaft ein guter Lern-Effekt war. "Wir haben die normale Situation umgedreht. Normalerweise hat man ein schlechtes Motorrad und macht es besser und wir hatten eine gute Maschine und machten sie schlechter."

Der Überblick

Danach galt es einfach logisch auszusortieren, was getan werden musste. Im Rennen sah man, dass Stoner nicht unbedingt berauschend unterwegs war, wusste was Jorge Lorenzo tat und sah, dass Dani Pedrosa trotz seiner Vorliebe für Jerez nicht auf und davon fuhr. "Wir hielten die Lücke bei 1,1 und 1,2 Sekunden, sogar als wir hinter Casey waren. Sobald wir an Casey vorbeikamen, sah sich Valentino genau an, wie viele Runden noch zu fahren waren, wir sahen uns sein Grip-Niveau an und welche Leistung wir an der Maschine hatten. Damit arbeiteten wir", erzählte Burgess.

Pedrosa wurde schließlich an einer Stelle überholt, an der er nicht damit rechnete. An den Sektorzeiten sah Burgess, dass am Ende der Gegengeraden Zeit drin war und im dritten Sektor war Rossi ohnehin sehr schnell. "Dadurch konnte Valentino mit genug Speed aus Kurve acht kommen und sein Motorrad bis Kurve neun nach vorne bringen. Das machte den Vorteil auf der Hauptgeraden wett, den Dani gezeigt hatte. Er holte auf der Geraden ein paar Längen auf uns heraus. Sobald wir das Überholmanöver an der richtigen Stelle hatten, konnten wir den Platz halten und er kam nicht wieder vorbei."