Spaßvogel Valentino Rossi suchte, gleich nach dem er über den Zielstrich gefahren war, ein Toi-Toi-Häuschen im Infield des Circuito de Jerez auf. So etwas gehört bei dem Italiener einfach zur Show. Er möchte Spaß machen und Spaß haben. Das Rennen bereitete ihm Letzteres.

"Es war ein großartiges Rennen", strahlte ein überglücklicher Valentino Rossi. "Es hat sehr viel Spaß gemacht zu fahren. Aber es war auch schwer. Direkt vom Start weg, in den ersten Runden, war ich hinter Dani und Casey zurück. Aber ich konnte aufholen und hatte ein tolles Duell mit Casey. Als ich ihn dann überholt hatte, war Dani schon mehr als eine Sekunde weg. Und er ist immer schwer einzuholen, wenn er einmal vorn ist. Ich habe versucht, einfach konzentriert zu bleiben und Druck zu machen. Ich hab nicht viel gut machen können, aber immer ein bisschen. Das Setup war okay und irgendwann hatte ich Dani eingeholt und konnte ihn auch überholen. Danach habe ich mich konzentriert und versucht, die neun Runden bis zum Ziel gut zu Ende zu bringen."

Valentino Rossi, Foto: Fiat Yamaha
Valentino Rossi, Foto: Fiat Yamaha

Dani Pedrosa war irgendwie enttäuscht aber irgendwie auch total überrascht. Anfangs des Rennens hatte sich der Spanier noch ausgemalt, das Rennen gewinnen zu können. Aber noch vor dem Start hatte er nicht einmal an einen Podestplatz geglaubt.

"Ich hätte schon gern gewonnen", klagte Pedrosa. "Aber es war so schwer und Valentino war das ganze Wochenende über so schnell. Ich habe einfach versucht mein Rennen zu fahren und zu sehen, was am Ende heraus kommt. Mit den ganzen Problemen, die wir noch haben, ist es unglaublich, dass wir auf das Podest gefahren sind. Ich bin sehr froh, aber auch überrascht. Danke an das Team, wir haben es nicht einfach zurzeit. Aber wir machen Druck und versuchen alles."

Casey Stoner fiel im Ziel ein Stein vom Herzen. Nach all den Erfolgen, die der Australier bisher schon feiern konnte, war der Circuito de Jerez wie eine Lücke im Lebenslauf. Hier hatte Stoner noch niemals auf dem Podest gestanden. Nicht bei den kleinen Klassen und erst recht nicht in der MotoGP. Seit heute kann der Ducati-Pilot auf seiner "To-do-Liste" auch bei "Jerez-Podest" einen Haken setzen.

"Nach all diesen Jahren ist es das erste Mal, dass ich hier in Jerez auf das Podest fahren konnte", fasste er zusammen. "Es hat sehr lange gedauert. Ich hatte schon ein paar Mal die Möglichkeit, aber geklappt hat es nie."

"Vor dem Rennen haben wir nicht gedacht, dass wir eine Chance auf das Podest haben", fuhr Stoner fort. "Denn Valentino, Dani und Jorge waren unglaublich schnell unterwegs. Wir sind mit dem Setup ein bisschen auf Risiko gegangen, um wenigsten zu versuchen mitfahren zu können und ein halbwegs gutes Fahrgefühl zu haben. Wir hatten einen fantastischen Start und konnten mithalten. In den Kurven hab ich dann verloren. Die Front ist mir oft weggerutscht. Valentino ist vorbei gekommen und ich habe versucht zu kontern. Dann hat er mich wieder überholt. Danach habe ich beschlossen, einfach so lang wie möglich an ihm dran zu bleiben. Ich dachte vielleicht könnte ich so auch näher an Dani herankommen."

"Aber ich bin am Ende ein bisschen zu viel gerutscht. Also wollte ich meinen dritten Platz nach hinten absichern. Denn Jorge holte auf und ich dachte schon es ist vorbei mit dem Podest. Aber ich wollte so lange gegenhalten, wie es nur irgendwie ging. Als Jorge stürzte, hatte ich mich schon damit abgefunden den dritten Platz aufzugeben, weil ich die Front so oft verlor. Wir haben alles versucht und einen guten Job gemacht. Dieser dritte Platz hier ist mehr Wert als der Sieg in Katar."