Valentino Rossi erkämpfte sich den Sieg im andalusischen Jerez und verwies Dani Pedrosa sowie Casey Stoner auf die Ränge. Jorge Lorenzo bestätigte die Pole-Setter-Regel des heutigen Tages. In allen drei Klassen stürzten die schnellsten Piloten der Qualifikation. So auch Lorenzo bei seiner Aufholjagd, die Stoner hätte noch gefährlich werden können.

Jorge Lorenzo konnte bei seinem Heimrennen die Pole-Position nicht nutzen. Landsmann und Erzfeind Dani Pedrosa stach als Erster durch die Rechtskurve am Ende der Start-Ziel-Geraden. Lorenzo viel bis auf den vierten Rang zurück.

Stoner wehrte sich heftig gegen Rossi, musste aber doch klein bei geben., Foto: Ducati
Stoner wehrte sich heftig gegen Rossi, musste aber doch klein bei geben., Foto: Ducati

Valentino Rossi und Casey Stoner setzten zur Verfolgung Pedrosas an. Aber dazu mussten sich der Australier und der Italiener erst einig werden, wer denn von ihnen die Verfolgungsarbeit anführen soll. Insgesamt drei Mal wechselten sie die Positionen, ehe Rossi die Oberhand über Stoner gewann. Die Stelle, an welcher der Italiener zwei Mal am Ducati-Piloten vorbei ging, war jedes Mal die "Rossi-Gibernau-Gedächtniskurve" am Ende des Circuito de Jerez.

Als Rossi seine Yamaha das erste Mal an der Ducati vorbei schob, konnte Stoner am Ende der Zielgerade mit einem sehr späten Bremsmanöver wieder kontern. Wenige Kilometer später versuchte es Rossi an der gleichen Stelle ein weiteres Mal und blieb vorn.

Rossi hetzte nun Pedrosa hinterher. Der Honda-Mann aber kontrollierte seinen Vorsprung und hielt ihn konstant bei um eine Sekunde. Während Stoner einige Runden lang noch am Hinterrad seines Rivalen auf der Yamaha bleiben konnte, verlor er dann doch den Anschluss zum Weltmeister.

Erst Stoner abgehängt, dann Pedrosa einge- und überholt, Foto: Fiat Yamaha
Erst Stoner abgehängt, dann Pedrosa einge- und überholt, Foto: Fiat Yamaha

Zur Rennhalbzeit hatte Pedrosa keine Kontrolle mehr über seinen Vorsprung. Rossi hatte ein Ziel vor Augen - die Repsol Honda des Spaniers. Elf Runden vor Schluss hatte der Italiener den Vorsprung auf unter eine halbe Sekunde zusammen geschmolzen. Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, ehe Rossi angreifen würde.

Zehn Runden vor Schluss war es dann soweit. Der "Doktor" übernahm die Führung. Und auch wenn er als Italiener einen Spanier in Spanien von der Spitze verdrängte, jubelten die Einheimischen. Das Manöver Rossis war die Entscheidung des Rennens. Dem Fiat Yamaha-Star reichten ganze zwei Runden, um eine Lücke von anderthalb Sekunden zu Pedrosa aufzureißen.

Hinter den Beiden an der Spitze, zogen zu diesem Zeitpunkt drei Piloten einsam ihre Kreise und jeweils für sich: Casey Stoner, Jorge Lorenzo und Randy de Puniet. Stoner sollte sich aber nicht so sicher fühlen dürfen. Lorenzo fuhr nun pro Umlauf fast eine halbe Sekunde schneller als der Australier.

Mit Rang vier zeigte Randy de Puniet ein großartiges Rennen., Foto: Ronny Lekl
Mit Rang vier zeigte Randy de Puniet ein großartiges Rennen., Foto: Ronny Lekl

Einen interessanten Kampf im hinteren Feld hatte es um Rang sechs gegeben. Darin involviert waren Loris Capirossi, Colin Edwards und Marco Melandri. Zur Rennhalbzeit musste sich Suzuki-Pilot Capirossi aber aus dieser Gruppe verabschieden. Dieser Fight wurde nur noch zwischen der Monster Yamaha und der Hayate ausgetragen.

Der zurückfallende Capirossi musste jetzt eher auf hinten aufpassen. Von da näherte sich der zweite Honda-Werkspilot Andrea Dovizioso. Der hatte sich in der achten Runde verbremst, war durchs Kiesbett geräubert und reihte sich als 16. wieder ins Feld ein. Der Italiener bahnte sich aber seinen Weg wieder nach vorn und lag schließlich fünf Runden vor Schluss auf neun - eine halbe Sekunde hinter Capirossi.

Drei Runden vor Schluss kam das Aus für den Spanier Jorge Lorenzo. Bei seiner Aufholjagd auf Stoner rutschte ihm das Hinterrad weg und der Spanier begrub seine Yamaha im Kies. Damit konnte Stoner seinen dritten Rang gemütlich ins Ziel fahren. Es bedeutete aber auch, dass Randy de Puniet den sensationellen vierten Rang holte und Marco Melandri die Hayate auf den spektakulären fünften Platz pilotierte. Viele Grüße an das grüne Werk in Japan!