Am Montag hatte GPWeek darüber berichtet, dass Valentino Rossi und auch Casey Stoner aufgrund der aktuellen Situation in der MotoGP nicht ganz zufrieden seien. Vor allem das Thema Reifen schien problematisch zu sein und Stoner soll hinter vorgehaltener Hand auch gemeint haben, man könne ja woanders fahren. Allerdings scheint der Australier mit der aktuellen Reifenregel gar kein so großes Problem zu haben. "Ich finde, das System funktioniert gut. Ich denke nicht, dass es ein Sicherheitsrisiko ist. Jeder ist auf den gleichen Reifen, jeder ist in der gleichen Situation", sagte er.

Entgegen Rossis Meinung ist Stoner der Ansicht, dass zwei Reifenmischungen genug seien und es bislang nicht so schlecht gelaufen sei. "Ich denke, die Situation wird sich noch verbessern, wenn wir auf Strecken kommen, wo die Temperaturen normaler sind." Für Rossi ist die Auswahl zwischen zwei Mischungen dennoch weiter zu klein. "Ich denke, die Situation ist eigenartig, wenn die Superbike-WM mehr Reifen hat als die MotoGP", klagte er.

Nicht mit nur zwei Reifen gerechnet

Das sah er nicht nur als schwach an, sondern auch als gefährlich. Vor allem ärgerte er sich, wie das Ganze entstanden ist. "Als sie über den Einheitsreifen sprachen, erwartete niemand nur zwei Reifen. Als sie dann ankamen und sagten, nur zwei Reifen, meinten wir alle: 'Scheiße.'" Besonders große Bedenken hat Rossi, weil Bridgestone bereits die Reifen für den britischen Grand Prix vorproduziert hat, der erst Ende Juli gefahren wird. Nachproduziert wird dafür nichts mehr werden, also wird sich an der Situation auch länger nichts ändern.

Bridgestone liefert nun billiger und braucht weniger Reifen als vorher, Foto: Suzuki
Bridgestone liefert nun billiger und braucht weniger Reifen als vorher, Foto: Suzuki

Die lange Vorlaufzeit hat für Bridgestone angesichts der Wirtschaftskrise große Vorteile. Die Reifen können per Schiff angeliefert werden, was 30 Prozent Frachtkosten spart. Durch die Reifenbeschränkungen muss der Hersteller zudem nur mehr 700 Reifen pro Wochenende für das ganze Feld mitbringen, wohingegen es im Vorjahr zu Zeiten des Reifenkriegs gegen Michelin noch 1100 für nur zwölf Piloten waren. In Jerez soll die Reifenproblematik weiter besprochen werden.