Potential und Realität sind oft zwei verschiedene Paar Schuhe. Das durfte am Samstag in Motegi auch Alex de Angelis merken, der sich im Regen eigentlich sehr gut fühlte, dass dann dank der Absage des Qualifyings aber nicht zeigen konnte. Er glaubte daher, dass die Startaufstellung, die ihn mit seiner Freitagszeit auf Platz 15 ausweist, keine faire Reflektion des samstäglichen Potentials war. "Das ist aber Racing und so läuft es eben manchmal. Wenn es morgen regnet, wird es ein langes, schwieriges Rennen und es wird viel Zeit und Möglichkeiten geben, um Positionen gutzumachen.", sagte er. Sollte es aber trocken sein - wonach es aussieht - dann wird de Angelis etwas ins Dunkle feuern, da er auf Basis der Freitagsdaten ein paar drastische Änderungen an der Maschine hat vornehmen lassen, die sich erst im Warm-up als nützlich erweisen werden oder nicht.

Etwas positiver sah Teamkollege Toni Elias die Sache. Er freute sich, dass er bei nass und trocken testen konnte und Startplatz neun war für ihn auch nicht so schlecht. "Wir hatten gestern ein paar Probleme, aber wir haben ein paar Ideen, die wir morgen probieren wollen und mit dem Start aus Reihe drei haben wir immer noch die Chance auf ein gutes Rennen", meinte der Spanier. Er hoffte auf einen sonnigen Sonntag, denn das würde nicht nur den Fans und den Fahrern gut gefallen, etwas wärmere Temperaturen würden auch einige der Grip-Probleme bei Gresini Honda auf den harten Reifen lösen, die über die Renndistanz eingesetzt werden.

Team Manager Fausto Gresini fühlte mit de Angelis, der trotz seines Sturzes am Morgen wirklich schnell gefahren war und im Qualifying nicht nachlegen konnte. "Sollte es ein Regenrennen werden, ist er in guter Verfassung. Toni hat hingegen Arbeit. Im Trockenen haben wir aber viel mehr Potential, als es unsere Rundenzeiten vermuten lassen würden", erklärte er. Gresini sah bei seinen Fahrern durchaus das Potential, weiter nach vorne zu kommen, rechnete aber allgemein mit einem eigenartigen Rennen, weil niemand wirklich ein Setup auf den harten Reifen erarbeiten konnte. "Für die Leute, die gestern sofort schnell waren, ist es nicht so schlimm, aber für den Rest von uns ist es schwerer. Das macht das Warm-up morgen wichtiger als normal." Deswegen wurde es mit 40 Minuten auch länger gemacht als normal.