Nichts war es mit dem MotoGP-Rennen am Sonntag in Katar. Statt der großen Show der Superstars bekamen die Fans eine Ansprache des Streckensprechers, der sich entschuldigte. Im dichten Regen durften die Zuschauer ihren Heimweg antreten. Aber sie können am Montag wiederkommen, denn nach einer Beratung um Mitternacht Ortszeit, entschieden die Teams gemeinsam mit Rennleitung und Organisation, dass es am Montag um 21:00 Uhr Ortszeit den nächsten - und wohl auch letzten - Startversuch geben wird. Zuvor wird um 18:30 Uhr noch ein zusätzliches Warm-up gefahren. Aber auch wenn das Auftaktrennen der MotoGP zunächst ins Wasser fiel, irgendwie hatte der Abend etwas gehabt.

Die Fahrer waren gerade in höchster Konzentration, es waren die letzten Momente bevor es in die Aufwärmrunde ging, als die Rennleitung sich entschied, alles wegen des einsetzenden Regens wieder aufzuhalten. Näher dran ein Rennen zu haben als kurz vor dem Abbruch war die MotoGP am Sonntagabend nicht mehr. Stattdessen sah man Fahrer wie Sete Gibernau schon einmal Trockenschwimm-Übungen machen, da es schüttete, schüttete und schüttete. Weil sich Regentropfen auf dem Visier und Wasser auf dem Asphalt mit den Scheinwerfern nicht so gut vertragen, war Fahren unmöglich.

Pedrosa fiel Verzicht nicht schwer

"Es ist zu gefährlich, wir haben hier nie im Regen getestet", sagte Dani Pedrosa dazu. Dem Spanier fiel es aber nicht so schwer, am Sonntagabend auf das Rennen zu verzichten, denn er hat doch noch Probleme mit seinem Knie. "Beim Gehen ist es ganz gut, da muss ich es nicht so viel abbiegen. Wenn ich es in Linkskurven voll abbiegen muss, dann habe ich Probleme, weil das Knie blockiert. Die Haut ist noch zu straff, ich muss sie elastischer bekommen", meinte der Repsol-Honda-Pilot.

Loris Capirossi klaute Chris Vermeulens Schirm, Foto: Rizla Suzuki
Loris Capirossi klaute Chris Vermeulens Schirm, Foto: Rizla Suzuki

Angesichts des Regens war das Thema aber nebensächlich. Chris Vermeulen war einer der Ersten, der sich umzog und mit Flip-Flops durch die Boxen streifte. Gleich darauf klaute ihm Loris Capirossi seinen Schirm und machte sich seinerseits auf, um sich umzuziehen. Bis dahin hatte es sich der Italiener an der Box mit seiner Frau Ingrid auf dem Schoß bequem gemacht.

Rossi sah sich schon in Japan

Im Angesicht eines möglichen verlorenen Rennens meinte Valentino Rossi im DSF: "Es wäre schade, wenn wir ein Rennen verlieren. Wir haben für das hier viel gearbeitet, wir haben Spannung aufgebaut und wollten fahren. Es ist aber ein Nachtrennen und da gibt es immer dieses Risiko, auch wenn man es in Katar nicht erwartet. Starten wir halt in zwei Wochen in Motegi." Rossi wollte vor allem deswegen unbedingt fahren, weil er Casey Stoner in seiner Reichweite sah, da er im Warm-up ganz knapp an ihm dran gewesen war. Am Montag hat er die nächste Chance dazu.

Für den Fall einer vollständigen Absage hatten die Routiniers Colin Edwards und Capirossi einen ganz einfachen Plan, um die Saison doch noch mit 17 Rennen bestücken zu können. "Sollte es ausfallen, dann haben wir ja immer noch das freie Datum des ausgefallenen Ungarn-Rennens", sagten beide. Marco Melandri gefiel das weniger, denn er meinte, er würde im September lieber Urlaub machen und stattdessen am Montag fahren. Melandris Urlaubstermin dürfte erhalten bleiben.