Das zweite Training der MotoGP am frühen Samstagabend in Katar war nicht die erwartete Casey-Stoner-Show. Denn der Australier - der gleich zu Beginn einmal kurz durch den Kies musste - hatte Besuch an der Spitze des Feldes. Valentino Rossi konnte seinem WM-Vorgänger näher kommen als das am Freitag noch zu erwarten war. Lediglich eine Zehntel trennte Stoner und Rossi am Ende der Session, am Freitag waren es noch knapp vier gewesen. Auch der Drittplatzierte war nicht so weit von der Spitze weg. Loris Capirossi - ebenfalls einmal kurz im Kies - hatte es bis auf drei Zehntel an die Ducati herangeschafft. Ebenfalls noch auf Tuchfühlung war noch Jorge Lorenzo, der seinerseits knapp über vier Zehntelsekunde verloren hatte.

Für die große Überraschung sorgten aber nicht die knappen Abstände an der Spitze, sondern Marco Melandri, der mit der Kawasaki des Hayate Teams auf Platz fünf vorstieß. Vor Beginn des Wochenendes hätte kaum jemand erwartet, dass der Italiener bis auf acht Zehntel an die Zeiten von Stoner herankommen könnte - im freien Training schaffte er es. Damit lag Melandri sogar vor der schnellsten Honda, die diesmal Andrea Dovizioso pilotierte. Der Italiener war als Sechster der Letzte, der weniger als eine Sekunde auf die Bestzeit verloren hatte.

Chris Vermeulen, Colin Edwards, Randy de Puniet und James Toseland rundeten die Top Ten ab. Nicht dorthin hatte es Alex de Angelis geschafft, der am Freitag noch die schnellste Honda gefahren hatte. Direkt hinter ihm zeigte Dani Pedrosa, dass es mit seiner Fitness anscheinend etwas bergauf geht - oder dass es Schmerzmittel gibt, die die Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigen. Mika Kallio saß wieder auf der zweitbesten Ducati, war diesmal allerdings nur auf Position 13. Dafür blieb ihm das Schicksal seines Markenkollegen Nicky Hayden erspart, der hinter Toni Elias 15. wurde. Denn dem Amerikaner ging der Motor hoch, weswegen er einige Minuten der Session verlor, bevor er mit der Ersatzmaschine weitermachen konnte. Yuki Takahashi, Niccolo Canepa und Sete Gibernau belegten die hintersten Positionen.