Auch wenn er im ersten Training in Katar rund vier Zehntelsekunden Rückstand auf Casey Stoner ausfasste, wirkte Valentino Rossi alles Andere als unzufrieden. Dafür hatte der Weltmeister auch einen einfachen Grund: "Heute Abend bin ich recht glücklich, weil wir beim Test eine Sekunde hinter Casey waren und nun die Lücke viel kleiner ist. Wir hatten nach dem Test ein paar Ideen zur Verbesserung unserer Pace und ich freue mich sagen zu können, dass sie alle zu funktionieren scheinen", meinte der Italiener. Er sah sich schnell, mit einer guten Pace und generell zufrieden mit dem Training. "Wir können uns noch verbessern; die Strecke war heute Abend recht schmutzig, also denke ich, dass wir morgen härter pushen können."

Außerdem sah er die wärmeren Temperaturen als Hilfe, da er seine Maschine dadurch mehr so fahren konnte, wie er das wollte. "Es ist eigenartig, nur 45 Minuten in einer Session zu haben und man muss gut organisiert sein und viel mehr im Voraus planen. Aber insgesamt scheint es nicht so schlecht zu sein", erklärte Rossi, der wie die Pramac-Fahrer dieses Wochenende einen speziellen Sticker auf seiner Maschine hat, um den Leuten im Erdbebengebiet in den Abruzzen die Solidarität des Teams zu zeigen. "Es ist nicht so weit von Tavullia weg und ich will, dass die Leute wissen, dass wir in so einer schweren Zeit bei ihnen sind."

Lorenzo kämpfte beim Bremsen

Keine ganz einfache Zeit hatte zunächst Jorge Lorenzo, denn der Spanier kam vor allem in den harten Bremszonen nicht so gut zurecht, da ihm dort der Vorderreifen kein gutes Gefühl vermittelte. "Abgesehen davon war es OK." Da die Strecke nicht in bestem Zustand war, konnte er aber ohnehin nur schwer 100 Prozent geben und rechnete damit, dass es am Samstag besser gehen wird. "Am Ende haben wir dann eine Verbesserung geschafft und meine letzte Runde war viel besser, also bin ich nicht besorgt und denke, dass wir uns morgen mit mehr Zeit auf der Strecke verbessern können", sagte Lorenzo.

Über die 45 Minuten Trainingszeit musste er sagen, dass sie sich für ihn nach zu wenig anfühlen, er aber verstehen könne, warum das gemacht wurde. "Wenn es der Weltmeisterschaft hilft, dann ist es wichtig und wir müssen uns an diese neue Arbeitsweise gewöhnen." Dem stimmte auch Lorenzos Team Manager Daniele Romagnoli zu, der für seinen Schützling vor allem deswegen Schwierigkeiten ortete, weil der Spanier gerne viele Runden fährt. "Wir hatten bei den schweren Bremsmanövern Probleme und auch einiges Untersteuern in die Kurven rein, aber wir haben uns am Ende verbessert", erklärte Romagnoli.