Das Wetter zeigte sich zur Ankunft der MotoGP in Jerez am Samstagmorgen nicht gerade freundlich. Als die offizielle Test-Session der Königsklasse begann, regnete es. Doch irgendwann hatte Petrus ein einsehen und stellte das Wasser wieder ab, womit am Nachmittag noch gearbeitet werden konnte. Und wie gearbeitet wurde. So fuhr Jorge Lorenzo beinahe 100 Runden und fand dabei anscheinend auch die Harmonie mit Maschine und Reifen. Der Spanier beendete den Tag mit einer Zeit von 1:39.791 als Schnellster.

Casey Stoner war zwar schnell, fuhr aber nicht viel, Foto: Ducati
Casey Stoner war zwar schnell, fuhr aber nicht viel, Foto: Ducati

Erst am Nachmittag in die Session eingestiegen war Valentino Rossi, der anscheinend nicht im Nassen fahren wollte. Ungeachtet dessen konnte er 65 Runden drehen und kam sieben Hundertstel hinter seinem Teamkollegen auf die zweitbeste Zeit. Auch noch knapp vorne dran war Casey Stoner. Er verlor rund eine Zehntelsekunde auf Lorenzo, hatte allerdings abgesehen von Sete Gibernau die wenigsten Runden im Feld. Schon nach den ersten beiden Tests hatte er sich darüber beklagt, dass ihm sein im November operiertes Handgelenk Probleme machte und er deswegen nicht so viel fahren konnte. Möglicherweise wollte er diesmal aber auch nur der Nässe ausweichen.

Hinter der Lücke

Hinter den Top Drei klaffte dann eine ordentliche Lücke. Beinahe sieben Zehntel hinter Stoner lag Chris Vermeulen auf Rang vier, womit eigentlich eine kleine Welt zwischen dem Top Trio und dem Rest der Welt lag. Die zweite Dreiergruppe mit Vermeulen, Colin Edwards und Loris Capirossi war dann auch nur durch knapp acht Hundertstelsekunden getrennt. Dahinter folgte die Gruppe, die bereits mehr als eine Sekunde auf Lorenzo verloren hatte. Ihr Anführer war Andrea Dovizioso, in seinem Windschatten hatten sich noch Alex de Angelis - der am Nachmittag einen Sturz hatte, aber unverletzt blieb -, Ducati-Pilot Nicky Hayden und Toni Elias in die Top Ten gearbeitet.

Sete Gibernau verlor knapp zwei Sekunden, Foto: Onde 2000
Sete Gibernau verlor knapp zwei Sekunden, Foto: Onde 2000

Einen ermutigenden Auftritt zeigte Marco Melandri auf der Hayate. Er konnte seinen Rückstand mit rund 1,4 Sekunden doch im Rahmen halten. Das brachte dem Italiener auf der ungebrandeten Kawasaki den zwölften Testrang hinter James Toseland ein. Mit neuem Playboy Sponsoring versehen, konnte Randy de Puniet nicht richtig einheizen. Er landete auf Position 13, war damit aber noch in jener Gruppe, die sich als Mittelfeld bezeichnen konnte und bis zu 1,5 Sekunden Rückstand hatte. Am Ende des Tages hatten sich dort auch noch Mika Kallio und Yuki Takahashi hinein geschoben. Ab Gibernau auf Rang 16 verloren die Fahrer zwei Sekunden und mehr. Dort zu finden waren Niccolo Canepa und erwartungsgemäß die Testfahrer Kousuke Akiyoshi (Honda) und Vittoriano Guareschi (Ducati).

Die Samstagszeiten aus Jerez

1. Lorenzo - Yamaha - 1:39,791
2. Rossi - Yamaha - 1:39,861 +0,070
3. Stoner - Ducati - 1:39,906 +0,115
4. Vermeulen - Suzuki - 1:40,572 +0,781
5. Edwards - Yamaha - 1:40,579 +0,788
6. Capirossi - Suzuki - 1:40,650 +0,850
7. Dovizioso - Honda - 1:40,821 +1,030
8. de Angelis - Honda - 1:40,900 +1,109
9. Hayden - Ducati - 1:40,987 +1,196
10. Elias - Honda - 1:41,049 +1,258
11. Toseland - Yamaha - 1:41,122 +1,331
12. Melandri - Kawasaki - 1:41,160 +1,369
13. de Puniet - Honda - 1:41,168 +1,377
14. Kallio - Ducati - 1:41,226 +1,435
15. Takahashi - Honda - 1:41,362 +1,571
16. Gibernau - Ducati - 1:41,737 +1,946
17. Canepa - Ducati - 1:41,851 +2,060
18. Akiyoshi - Honda - 1:42,286 +2,495
19. Guareschi - Ducati - 1:42,324 +2,533