So ganz kann der achtfache MotoGP-Weltmeister seine Leidenschaft für schnelle Autos doch nicht verbergen. Auch wenn er seit einiger Zeit einen Wechsel in die Formel 1 kategorisch ausschließt, scheint den Italiener doch viel mit der italienischen Traditionsmarke von Ferrari zu verbinden.

Nach der Saison 2008 war Rossi immer wieder mit Autos unterwegs gewesen. Er nahm zum Beispiel am Weltmeisterschaftslauf der Rallye-Cracks in Wales teil. Dort wurde er zwölfter. Ende November saß "Vale" einmal mehr in einem Formel 1-Wagen von Ferrari und testete mit dem Monoposto.

Rossi bekam einen privaten Test mit dem F2008, der in der letzten Saison von Felipe Massa und Kimi Räikkönen gefahren wurde, in Mugello geschenkt. Dies sollte die Anerkennung seines neuerlichen Titelgewinns zum Ausdruck bringen.

Rossi bei seinem Formel 1 Test im November letzten Jahres, Foto: Ferrari Press Office
Rossi bei seinem Formel 1 Test im November letzten Jahres, Foto: Ferrari Press Office

Rossi steht zu 100 Prozent zu Yamaha und hat mit dem Fiat-Team einen Vertrag für 2009 und 2010. Der Italiener hat sich noch einige Ziele gesteckt, die er vor dem Ende seiner Karriere erreichen möchte. Dennoch verbindet den 30-jährigen viel mit Ferrari. Er ist mit dem Teamchef aus der Formel 1, Stefano Domenicali, sehr gut befreundet.

Ferrari gibt ein eigenes Magazin heraus. Für dieses schlüpfte Valentino Rossi jetzt in die Rolle des Fragenstellers. Erst gab er seine eigenen Ansichten über die Unterschiede zwischen Auto- und MotoGP-Fahrer preis, anschließend befragte er Domenicali zu verschiedenen Sachen.

Valentino Rossi sagte gegenüber dem Ferrari-Magazin: "Es gibt nichts vergleichbares. Beim Rallye-Fahren wird einem nicht langweilig. Man muss für mehrere Stunden fahren und früh aufstehen. Aber müde wirst du nicht. In der Formel 1 ist es mit dem Nacken schwierig. Wenn man nicht daran gewöhnt ist, dann tut es weh. Aber ein Motorrad zu fahren ist sehr ermüdend. Man muss mit dem ganzen Körper fahren und man kann sich nicht ausruhen."

Nachdem Rossi seine Eindrücke geschildert hatte, befragte er Domenicali, der auf acht F1-Konstrukteurstitel und sechs Fahrertitel zurück blicken kann, über die MotoGP. Und vor allem, ob er die Rennen sehen würde. "Ich habe den Motorradrennsport schon immer verfolgt", so der Formel 1-Teamchef. "Schon als ich noch ganz klein war. Ich sehe die Rennen auch heute noch. Ich mag die Atmosphäre. Es ist greller. Ein bisschen davon könnte der Formel 1 nicht schaden."

"Ohne Zweifel haben wir mehr Spaß. Im Fahrerlager der MotoGP geht es anders zu", bestätigte Rossi. Woraufhin Domenicali meinte: "Es besteht kein Zweifel daran, dass wir zukünftig mehr für die Leute machen wollen, die zu den Rennstrecken kommen. Die Formel 1 kann nicht nur für das Fernsehen da sein."

"Vielleicht ist das der Grund weshalb Michael Schumacher jetzt Motorrad fährt", sagte Rossi mit einem Augenzwinkern.

Domenicali nutzte seine Chance und fragte das MotoGP-Idol: "Als einer der beides kennt - Formel 1 und MotoGP - wäre Schumacher schneller in der MotoGP, oder du schneller in der Formel 1?" Selbstbewusst, wie Rossi nun mal ist, gab er zur Antwort: "Ich natürlich!"