Prinzipiell war der Testabschluss in Katar der Abend des Jorge Lorenzo. Der Spanier fand endlich ein gutes Gefühl auf den neuen Reifen, fuhr einen guten Longrun und bezeichnete die ganze Session als einzige Verbesserung. Dennoch war er mit deutlichem Abstand Zweiter hinter Dominator Casey Stoner, den aktuell wohl nur sein Handgelenk daran hindern könnte, auch über eine längere Distanz die Konkurrenz stehen zu lassen. Lorenzo ließ sich die gute Laune aber deswegen nicht verderben. "Wir haben viele verschiedene Abstimmungen probiert, was geholfen hat. Aber hauptsächlich habe ich mich angepasst und einen Weg gefunden, um mich wohl zu fühlen, was bedeutet, dass ich schneller fahren kann", freute er sich.

Besonders zufrieden und erleichtert war Lorenzo aber, weil er endlich die Reifen im Griff hat und dadurch den Longrun konstant und mit guten Rhythmus abspulen konnte. "Alle haben wirklich hart gearbeitet, um diesen Schritt zu machen und ich freue mich, diesen Test mit einem Hoch abzuschließen. Jetzt freue ich mich auf das Rennen." Team Manager Daniele Romagnoli erklärte, dass die neue Abstimmung es für Lorenzo vor allem in die Kurven hinein besser gemacht hat, da er dort nun schneller fahren kann. "Er hat auch Tag für Tag seinen Fahrstil mit den Bridgestones verbessert. Ich denke, die Arbeit hier wird uns sehr helfen, wenn wir im April wieder da sind."

Rossi wurde langsamer und langsamer

Nicht ganz so rosig verlief der Abend für Valentino Rossi, der zu Beginn zwar gute Zeiten auf den Asphalt knallte, mit kühler werdenden Temperaturen und abnehmendem Grip aber immer langsamer wurde. "Ich habe einen Longrun begonnen, aber ich wurde eigentlich langsamer und langsamer, also haben wir ihn nicht abgeschlossen und uns darauf konzentriert, verschiedene Dinge bei der Abstimmung auszuprobieren", meinte der Weltmeister. Seine Position sah er mit Rang drei aber nicht so schlecht und über den Speed von Stoner wollte er sich nicht zu viele Sorgen machen. "Wir haben eine gute Idee für unsere Richtung beim Rennen und ich denke, in einem Monat, wenn es hoffentlich ein paar Grad wärmer ist, werden wir OK sein."

Wenn es wärmer ist, sollte alles passen, Foto: Fiat Yamaha
Wenn es wärmer ist, sollte alles passen, Foto: Fiat Yamaha

Da sich Rossi aber darüber im Klaren ist, dass die Strecke weder ihm noch der Yamaha liegt, hat er sich für den Saisonauftakt ein kleines Ziel gesteckt: er will besser sein als im Vorjahr - damals wurde er Fünfter. "Als nächstes geht es aber zum letzten Test nach Jerez und dort erwarte ich stark zu sein." Bei einer Gesamtbilanz der drei Testabende war Team Manager Davide Brivio durchaus zufrieden mit dem Erreichten. Es gab Verbesserungen an der Elektronik und auch die Beschleunigung wurde verbessert. "Heute haben wir zu späterer Stunde, als es kälter war und weniger Grip gab, ein paar Probleme gehabt, aber wir haben lange an einer Lösung gearbeitet und viele Informationen gesammelt, die wir genau studieren werden. Das ist sehr wichtig, denn in dieser Saison haben wir ein Training weniger bei jedem Rennen und wir müssen bereit sein", sagte Brivio.