Zu Zeiten des Reifen-Wettkampfes folgte das Qualifying in der MotoGP seiner eigenen Dramaturgie. Nach letzten Abstimmungsarbeiten waren es immer die letzten Minuten der Session, in denen die wahre Action passierte. Die Fahrer ließen besonders weiche und gut haftende Qualifying-Reifen aufziehen und drückten ihre Rundenzeiten oft um mehr als eine Sekunde. Da es mit Bridgestone nun nur mehr einen Reifenlieferanten in der MotoGP gibt, sind die Qualifyier Geschichte. Einerseits ist das deswegen so, weil es keine Konkurrenz-Marke mehr gibt, die es auszustechen gilt, andererseits werden die Fahrer im kommenden Jahr pro Wochenende nur mehr 20 Reifen zur Verfügung haben und deswegen macht es keinen Sinn mehr, Qualifyier in die Auswahl aufzunehmen - ergo wird es auch keine mehr geben.

Einer, der die Qualifyier vermissen wird, ist Nicky Hayden. "Das war immer ein aufregender Teil des Wochenendes. Es war ein ziemlicher Nervenkitzel, eine dieser Maschinen mit einem Qualifying-Reifen und einer Qualifying-Einstellung am Motor am Limit zu fahren", sagte der Neo-Ducati-Pilot. Da das nun aber nicht mehr passieren wird, ist Hayden auch darüber besorgt, dass das Qualifying in Zukunft eine etwas uninteressantere Veranstaltung werden könnte. "Es könnte etwas öde werden. Ich hoffe, es wird nicht so. Einer wird rausfahren, früh ein paar schnelle Zeiten setzen und man wird danach keine roten Helme [zur Anzeige einer Verbesserung der Bestzeit] mehr sehen und auch keine Leute, die von Platz zwölf auf zwei nach vorne fahren", meinte er.