Wie zum Abschluss in Jerez hatte auch auf Phillip Island nächtlicher Regen den letzten Test-Tag ein wenig schwerer gemacht als erhofft. Doch die Insel in Australien wird von viel Wind heimgesucht, was beim Abtrocknen der Strecke ein Beschleuniger war. Einen heftigen Sturz gab es trotzdem, da Olivier Jacque am Nachmittag mit einem Highsider in Hayshed abflog. Der Franzose blieb unverletzt, sprach danach aber von einem beängstigenden Moment. Sturzfrei kam Marco Melandri durch den Tag, arbeitete mit Chassis und Aufhängung und zeigte sich danach zufrieden mit den Resultaten. Am Ende war er mit einer Bestzeit von 1:31.8 so schnell wie am Donnerstag.

John Hopkins erlebte einen viel angenehmeren Tag als während der ersten beiden Sessions und verspürte weniger Schmerzen, da er seinen Fahrstil auf den verletzten Knöchel angepasst hatte, um weniger Belastung darauf zu haben. "Wir haben an der Maschine ein recht gutes Setup gefunden und meine Rundenzeiten waren auf den Longruns, die wir für Bridgestone gefahren sind, recht konstant. Diese Konstanz ist für unser aktuelles Entwicklungsprogramm sehr wichtig", erzählte er. Die schnellste konstante Runde hatte er in 1:32.1 gefahren.

Hopkins lässt Metall entfernen

Seine Zusammenarbeit mit Melandri habe auch gut funktioniert und Hopkins freute sich schon darauf, sich mit dem Italiener im nächsten Jahr zu duellieren. Als erstes geht es für den Anglo-Amerikaner aber nach Amerika, wo er sich kommenden Mittwoch die Metallteile aus seinem Körper wird entfernen lassen, die nach seinen Verletzungen eingepflanzt wurden. "Neben den Platten in meinem linken Fuß und Knöchel wird Dr. Ting auch die Platte entfernen, die ich die vergangenen drei Jahre in meiner linken Hand hatte. Ich werde rund zwei Kilo leichter werden." Danach will er es erst einmal ruhig angehen und sich voll erholen. "Später werde ich mir dann den Arsch abtrainieren, damit ich für die neue Saison voll bereit bin."

Der gestürzte Jacque erklärte seinen Abflug damit, dass die rechte Seite des Reifens lange zum Aufwärmen brauchte. "Ich muss auf dem kalten Asphalt zu viel Gas gegeben haben und schon war ich unten", meinte er zu seinem Angstmoment. Mit der erledigten Arbeit war Jacque aber durchaus zufrieden, da er am Freitag einen anderen Motor probieren konnte, der einige positive Punkte hatte. Perfekt war es aber noch nicht. "Wir haben noch Probleme mit dem Gefühl an der Front. Marco hat dabei Fortschritte gemacht, nachdem er an seiner Maschine ein anderes Setup probiert hat. Ich werde das gleiche Setup probieren, wenn wir im Januar wieder auf Phillip Island sind." Jacques beste Runde hatte 1:32.3 Minuten gedauert und seiner Meinung nach war für die Weiterentwicklung einmal alles aussortiert.

Bartholemy macht sich keine Illusionen

In dem Punkt musste Competition Manager Michael Bartholemy Jacque zustimmen, weswegen er den Test auch als gelungen einstufte. "Alle drei Fahrer haben diese Woche hart gearbeitet und wir haben positive Ergebnisse gesehen. Wir machen uns aber keine Illusionen darüber, wie viel Arbeit noch zwischen jetzt und nächstem Jahr zu tun ist, wenn wir von Saisonanfang an konkurrenzfähig sein wollen", meinte er. Nach der Arbeit und dem Testverbot plant Bartholemy deswegen auch, mit dem Team nach Phillip Island zurückzukommen, um die Verbesserungen auf der Strecke zu prüfen. Festlegen kann er aber noch keinen Termin, da er warten muss, bis die Grand Prix Commission im Dezember die neuen sportlichen Regeln abgesegnet hat.