Nachdem sich James Toseland aufgrund von Kommunikationsproblemen mit Guy Coulon Colin Edwards' Crewchief Gary Reinders geschnappt hat, scheint der Haussegen bei der Tech 3 Mannschaft ein wenig schief zu hängen. Toseland versuchte zunächst einmal zu erklären, warum er Reinders haben wollte. "Die einfache Tatsache ist, dass es ein Kommunikationsproblem zwischen Guy und mir gab. Es mangelte an Verständnis dafür, wie mein Feedback auf die Maschine umzulegen ist. Ich kritisiere damit niemanden. Es geht nur darum, bessere Verständigung zu haben, damit wir produktiver arbeiten können", meinte der Brite.

Reinders habe zudem angedeutet, dass er mit ihm arbeiten wolle, fuhr Toseland fort. "Es ist kein Geheimnis, dass es Colins letztes Jahr sein könnte und Gary will eine längere Laufbahn in der MotoGP, so wie ich. Ich kann nächstes Jahr nicht inkonstant sein, denn ich will auch nicht, dass es mein letztes Jahr ist." Diese Aussagen konnten Edwards allerdings nicht zufriedenstellen. Er sah den Ethikkodex unter den Fahrern verletzt. "Er hat die Grenze überschritten. Mir wäre nie eingefallen, den Crewchief meines Teamkollegen zu nehmen, aber ich denke, ich habe eine andere Ethikansicht als James und das ist wohl der Teil, der mich am meisten geärgert hat. Ich werde aber nicht schlecht schlafen, weil ich nicht mit James rede", betonte der Texaner.

Keine Ausreden mehr

Für Edwards ist nun jedenfalls klar, dass Toseland Leistung zeigen muss oder den Mund halten soll. Nun habe der Brite nämlich den seiner Meinung nach besten Crewchief, weswegen er sich auf der Strecke auch beweisen müsse und nicht mehr andern die Schuld geben solle. "Seine einzige Option ist es jetzt, Rennen zu gewinnen. Er hat keine Ausreden mehr; ich habe jetzt jedenfalls nicht das Gefühl, dass ich einem der beiden Respekt zeigen muss", sagte Edwards.

Um noch eine dritte Seite zu der Geschichte hinzuzuholen, sei noch Team Manager Herve Poncharal zitiert, der vor rund einer Woche gegenüber der offiziellen Website der MotoGP in bester PR-Manier gemeint hatte, dass alles ruhig laufe. "Ich denke, Colin und James sind wirklich glücklich mit dem Wechsel der Crewchiefs. Es ist gut, Stabilität zu haben, aber es ist auch gut, etwas Neues zu haben und nicht einzuschlafen. In Valencia hatten wir nach dem Rennen ein Meeting mit Colin, seinem Crewchief und dem Team, das er behalten wird. Wir haben später das Gleiche mit James gemacht und beide schienen wirklich angespornt, wirklich glücklich." Dieser gute Schein ist nun wohl ein wenig matter geworden.