Eigentlich war das Projekt der dritten Kawasaki in den vergangenen Tagen schon mehr oder weniger offiziell auf Eis gelegt worden, zumindest wurde Kawasaki Teamchef Michael Bartholemy dahingehend zitiert. Gegenüber der offiziellen Website der MotoGP wirkte er aber noch nicht ganz so resignierend. "Ich habe direkt mit Mr. Martinez gesprochen und wir sagten, es ist schade, das Projekt aufzugeben, denn er hat 2010 einen sehr guten Fahrer, der nach oben kommt und es gibt immer noch viele positive Punkte. Er hat gesagt, er wird sein Bestes geben, vielleicht mit einem anderen Sponsor. Wir haben auch ein paar Möglichkeiten, also hoffe ich, wir haben noch eine Chance, in den nächsten Tagen das Geld zu finden", meinte er.

Was die Sackgasse betrifft, in der sich Bartholemy und Jorge Martinez befinden, so dreht die sich um das bereits bekannte Problem zwischen den Wünschen von Kawasaki und Martinez' Sponsoren. Der Spanier erklärte es so: "Wir sind in eine Situation gekommen, in der Kawasaki darauf besteht, dass wir einen japanischen Fahrer, [Shinya] Nakano, auf der Maschine haben. Auch wenn ich Nakano für einen ausgezeichneten Fahrer halte, brauchen wir, mit spanischen Sponsoren, einen Fahrer aus unserem Land. Das war das größte Hindernis."

Dass sich alles so entwickelt hat, enttäuschte Martinez klarerweise, denn er wollte das MotoGP-Projekt unbedingt voranbringen, probiert er doch schon seit zwei Jahren, nach oben zu kommen. Bartholemy verstand seinerseits, dass spanische Sponsoren eben nur für einen spanischen Fahrer zahlen wollen. "Es sieht also so aus, als würde uns das Geld fehlen und wir müssen da eine große Summe finden", erklärte Bartholemy, der nun eben noch suchen wird. Für Martinez ist klar, dass er unbedingt in die MotoGP will.

"Wir werden weiter daran arbeiten, um dann 2010 in der MotoGP zu sein. Das ist mein Hauptziel, denn in der 125er und 250er erreichen wir schon das, was wir erreichen wollten. Wir werden alles dafür geben, als Team und mit den Sponsoren, damit wir am Ende dieser Saison eine Übereinkunft mit einem Hersteller für 2010 haben", gab sich der Spanier entschlossen.