Lange hat sich Colin Edwards nicht an der Spitze des MotoGP-Feldes sonnen können, doch in Sepang durfte er wieder einmal bei normalen Bedingungen ganz vorne sein. Grund für die wieder gefundene Stärke war ein Wechsel zurück zu einer alten Abstimmung an der Front, mit der er zu Beginn des Jahres gefahren ist. "Dadurch ist die Maschine wie verwandelt und ich habe mein Vertrauen wieder. Wir haben beim Test in Le Mans eine Änderung beim Achsversatz gemacht und ich begann die besten Ergebnisse meiner Karriere auf Strecken zu haben, wo ich zuvor Probleme hatte. Ich war Fünfter in Mugello und Catalunya, Vierter in Donington und dann holte ich das Podium in Assen", erzählte der Texaner. Deswegen dachte er auch, dass er den richtigen Weg eingeschlagen und ein quasi magisches Setup gefunden habe.

Doch dann bekam er Probleme mit der Front, konnte nicht schnell durch die Kurven und wurde oft nach außen getragen. Deswegen entschied er sich nun, wieder zur Ur-Einstellung von vor Le Mans zu gehen und das hat geholfen. "Die Maschine drückt es jetzt bei voller Seitenlage nicht mehr von der Linie und das Fahren fühlt sich einfach natürlich an. Davor fühlte es sich so an, als ob ich die Front in die Kurve zwinge musste, damit die Maschine auch steuert", betonte er. Nun wisse er aber genau, was die Front tue und da Edwards ein Fahrer ist, der besonders auf die Front angewiesen ist, hat das sehr geholfen. "Mir geht in dieser Phase meiner Karriere die Zeit aus, um Dinge zu lernen, aber ich habe gelernt, dass man bei dem bleiben soll, was funktioniert", sagte Edwards. Deswegen ist er nun für Sepang auch weiter zuversichtlich, speziell auch deswegen, weil die Reifen ebenfalls einen guten Eindruck machten und er sogar bei den Regentropfen am Nachmittag das Vertrauen hatte, zu pushen. "Es ist lange her, seit ich mich so gefühlt habe."

Toseland brauchte wieder Eingewöhnungszeit

Lange gebraucht, um sich in Sepang wieder einzufinden, hatte James Toseland. Zwar hat er im Winter in Malaysia getestet, die Runde ist aber lange und anspruchsvoll, weswegen er doch wieder ein wenig Eingewöhnungszeit brauchte. "Ich habe mich am Morgen gut gefühlt, aber kam am Nachmittag mit der Abstimmung nicht vorwärts, was frustrierend ist. Wir haben eine Idee, wie wir die Maschine für morgen verbessern, denn ich habe Probleme am Kurvenausgang", erzählte er. Wenn Toseland in der Kurvenmitte auf das Gas geht, dann fehlt ihm einfach das Gefühl am Heck aus der Kurve hinaus. Da es in Sepang einige Bodenwellen gibt, wird dieses Problem noch verstärkt. "Es gibt auch viele Kurven, wo man von langsamer Geschwindigkeit beschleunigt, also ist das Gefühl am Heck wirklich entscheidend. Ich kann hohe 2:03er fahren und bin eine dreiviertel Sekunde von der besten Rennpace weg, also war es kein desaströser Tag."